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00-JNC_02_2015

Issue 2/2015
Cool Cities Buenos Aires
Interviews Martín Churba, Kostüme, Cora Groppo

Von Zeit zu Zeit einen Blick über den Tellerrand zu riskieren, lohnt sich. Gibt er doch neue Impulse – und Aufschluss über die eigene Lage.

Nicht dass die Erkenntnis neu wäre. Aber dennoch sollte die Übung regelmäßig praktiziert werden, um ihre Wirkung dauerhaft zu entfalten: Der Blick über den Tellerrand ist unserer Meinung nach ein probates (und möglichst häufig anzuwendendes) Mittel, um den Malaisen der Branche zu begegnen.

Mit doppeltem Effekt: Zum einen bewirkt ein solcher Perspektivwechsel, dass die persönliche Einstellung und das eigene Tun, nicht selten Ergebnis eingefahrener Denkweisen, neue Impulse erfahren – dass Ideen angestoßen werden. Eine Sache aus der Ferne, von einer anderen Warte aus, disziplinübergreifend oder einfach ANDERS zu betrachten hat schon zu so mancher Frischzellenkur für eine Marke oder ein Ladenkonzept geführt.

Zum anderen wird man nicht nur der eigenen Mängel gewahr – man erfährt auch, welche Probleme man nicht hat. Im Fall von Buenos Aires gilt das vielleicht ganz besonders. Denn die Designmetropole, der wir anlässlich der Produktion unseres jüngsten City Guides einen Besuch abstatteten, erwies sich in vielerlei Hinsicht als eine gute Lehrmeisterin. Die wohl wichtigste Lektion lernten wir im direkten Austausch mit unseren Gesprächspartnern, allesamt Protagonisten einer Modeszene mit ganz eigenen, für uns eher exotisch anmutenden Regeln: Fernab von westlichen Vertikalen, die per Gesetz aus dem Markt verbannt sind, gedeiht in Argentinien eine selten gewordene Pflanze – eine nationale Modebranche, der die Globalisierung bisher nicht wesentlich ihren Stempel aufdrücken konnte. Eine Fashion-Biosphäre, die zugleich Experimentierfeld für junge Designer ist.

Hochspannend, das Ganze – allerdings auch nicht unproblematisch. Mehr über den Reichtum argentinischen Designs, aber auch die Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung und beim Export erfahren Sie ab Seite 56.

Dennoch: Den Blickwinkel zu ändern ist und bleibt unsere Lieblingsübung. Und dass Umdenken eine durchweg lohnende Sache sein kann, beweist nicht zuletzt Tobias Schröder. Im Gespräch mit J’N’C-Autorin Jemima Gnacke berichtet der Inhaber und Geschäftsführer von Khujo davon, was eine alte Lederjacke aus New York alles in Gang setzen kann und wie aus einem Hamburger Jackenspezialisten ein komplettes Urbanwear-Label mit heute 1.800 internationalen Kunden wurde.

Und fast hätten wir es vergessen: Wir haben ein kleines Jubiläum zu feiern. Denn Sie halten gerade die 60. Ausgabe der J’N’C in Händen – für uns ein Anlass, unsere Wegbegleiter, Vertrauten und Geschäftspartner um ein Statement zu bitten. Doch nicht um der Lobhudelei willen. Und, anders als bei Jubiläen üblich, ist uns auch keineswegs an einer Rückschau gelegen. Wir konzentrieren uns voll und ganz auf den Blick nach vorn: Wo und wie die Masterminds der Branche die Zukunft von Handel, Marken, Medien und Messen sehen, lesen Sie ab Seite .

Schauen Sie mit uns über den Tellerrand – und lassen Sie sich inspirieren!

Ilona Marx

Fotografen
Bernd Wichmann, Peter Lorenz, Leo Krumbacher, Gunnar Tufta, Christian Steinhausen, Erwin Wenzel

Illustratorin
Frauke Berg

Autoren
Gerlind Hector, Cheryll Mühlen, Jemima Gnacke

 

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