Die Gründer von Stilnest: „Wir wollen anderen Mut machen, auch einfach ins kalte Wasser zu springen.“

Donnerstag, 24. September 2015
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Die vier Gründer von Stilnest: (v.l.n.r.) Raoul Schäkkermann, Tim Bibow, Julian Leitloff und Mike Schäkkermann.

Sechs Jungs, die Schmuck verkaufen – das klingt zunächst komisch, ist aber ein Erfolgsrezept! Mit Stilnest – ihrem Verlagshaus für Designerschmuck – sind Julian Leitloff, Florian Krebs, Tim Bibow, Mike Schäkermann, Michael Aigner und Raoul Schäkermann ins 3D-Druck-Business gestartet.

Das Konzept: Auf der Website werden verschiedene Modelle von über hundert Designern dargestellt. Diese produziert Stilnest individuell auf Nachfrage mit dem 3D-Drucker und schon kann das fertige Produkt zum Kunden geschickt werden. Aber es handelt sich hierbei nicht um einfachen Modeschmuck, sondern um innovativen Designerschmuck. Es ist also kein Wunder, dass Stilnest von Eastpak für eine Partnerschaft mit der Eastpak Core Series Kampagne  angeworben wurde. Dort wird mithilfe eines Wettbewerbs nach einer innovativen Idee von jungen Unternehmern gesucht, wie auch Stilnest sie damals hatte.

Ihr seid erst vor zwei Jahren mit eurem Unternehmen durchgestartet. War es für euch damals ein Risiko ins 3D-Business einzusteigen?
Sowas ist immer mit einem Risiko verbunden. Man kann zwar vorher viel analysieren, was es aber wirklich bedeutet, ein Unternehmen auf den Markt zu bringen, das merkt man erst, wenn man es macht. Gerade im 3D-Druck braucht man auch eine Weile, bis man die technischen Tücken durchschaut. Allerdings hatten wir da Glück, weil sich zwei unserer Gründer damit schon vorher intensiv beschäftigt hatten.

Warum gerade 3D-Schmuck?
3D-Druck ist für uns eigentlich gar keine Zukunftstechnologie mehr, weil es sie schon seit gut 20 Jahren gibt. Trotzdem wird sie unserer Meinung nach noch zu begrenzt angewendet. Wir wollen die Vorteile des 3D-Drucks zum Beispiel nutzen, um den manchmal doch sehr eingestaubten Schmuckmarkt aufzurütteln, und schnell und in hoher Qualität spannende Designs zu realisieren. Ursprünglich hatten wir eine Software entwickelt, mit der jeder seinen eigenen Schmuck designen und gleich drucken lassen konnte. Das Problem war: Es wollte zwar jeder Designer sein, aber niemand für die Produkte Geld ausgeben. Deshalb lassen wir jetzt lieber Leute ans Ruder, die den kreativen Part draufhaben und wir konzentrieren uns darauf, sie mit Design- und Schmuckfans zu verbinden und die Kollektionen in bester Qualität herzustellen und zu vermarkten.

Durch euer erfolgreiches Konzept kann man das Lieblingsschmuckstück seiner Wahl ‚ganz einfach‘ mit dem 3D-Drucker produzieren lassen. Was glaubt ihr, welche Auswirkungen dies auf den Einzelhandel im Bereich Schmuck haben wird?
Das Problem bei Schmuck ist ja, wenn du Designs in guter Qualität hast, sind diese ziemlich viel wert. Allein das Lager und die Bewachung dessen kosten den Einzelhandel sehr viel Geld, das wir sparen können, weil wir alle Produkte erst on demand fertigen, wenn sie bestellt wurden. Das ist ein großer Vorteil des 3D-Drucks. Außerdem sind wir, wie gesagt, sehr schnell in der Produktion, und können deshalb auch ganz neue Trends in bester Qualität und nicht nur als billigen Modeschmuck herstellen.

Wie lange dauert es eurer Meinung nach bis alle einen 3-D Drucker zuhause stehen haben?
Höchstens noch ein paar Jahre.

Und was passiert dann mit Stilnest?
Glücklicherweise ist der Qualitätsanspruch, den wir an unseren Schmuck haben, mit einem handelsüblichen Drucker für den Privatgebrauch nicht herzustellen. Dafür braucht man tatsächlich Industriemaschinen -  und an die ranzukommen ist schwierig, teuer und braucht viel Zeit. Deshalb gehen wir davon aus, dass wir noch relativ lange safe sind! Falls unser System irgendwann trotzdem überholt wird, fallen uns aber genug andere Dinge ein, die wir gerne noch ausprobieren würden.

Ihr seid aktuell Teil mit Eastpak für die Core Series Kampagne. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Eastpak ist mit der Zusammenarbeit auf uns zugekommen. Da hat uns sehr gefreut, vor allem weil wir die Kampagne mit ihrem Innovations- und Motivationsanspruch sehr gelungen finden. Wir haben auch mal klein angefangen, das ist noch gar nicht lange her. Deshalb wollen wir anderen Mut machen, auch einfach ins kalte Wasser zu springen.

Was würdet ihr anderen Start-Ups empfehlen?
Jede Idee auszuprobieren! Oft ist es besser, eine gute Idee schnell und vielleicht noch nicht ganz perfekt zu launchen, um zu sehen, ob sie funktioniert. Seid also kritisch, aber nicht zu perfektionistisch. Manche Fehler muss man einfach machen.

Vielen Dank für das Gespräch.

All diejenigen, die selbst noch eine Innovation auf Lager haben, können ihre Idee bis zum 2. Oktober bei dem Wettbewerb der Eastpak Core Series Kampagne vorstellen.

Weitere Informationen unter www.eastpak.com und unter www.stilnest.com

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Tags: Stilnest, 3D-Druck, Eastpak
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