Jean Hegedus, Marketing Director Invista: „Eines der größten Probleme der Jeansindustrie ist die Passform“

Freitag, 25. November 2016
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invista jean hegedus

Invista ist eines der weltweit größten integrierten Hersteller von Polymeren und Fasern. Ihr neuester Coup: die Coolmax EcoMade Technologie für die Frühjahr 2018-Saison. Damit sind Jeans nicht nur kühlend cool, sondern cool, weil sie aus nachhaltig produzierten Fasern sind. Ende Oktober trafen wir Marketing Director Jean Hegedus auf der Kingpins in Amsterdam zum Interview und fragten, woraus die neuen Fasern hergestellt sind und ob der Endverbraucher überhaupt temperaturregulierende Jeans braucht. Außerdem scheint das Thema Passform nach wie vor eine große Baustelle zu sein.

Jean, was genau macht die Coolmax EcoMade Faser aus?
Wir haben unsere Standard-Coolmax-Produkte vor circa drei, vier Jahren vorgestellt. Ihre Fasern sorgen dafür, dass Feuchtigkeit weg vom Körper und hin zur Außenseite der Stoffe geleitet wird. Außerdem sind unsere Coolmax-Produkte atmungsaktiver. Es gibt zahlreiche Marken, die Coolmax-Jeans bereits verwenden, also dachten wir uns: Warum nicht eine nachhaltige Coolmax-Faser produzieren? Coolmax EcoMade ist aus recycelten PET-Flaschen hergestellt, hat aber gleichzeitig die selben Eigenschaften wie das ‚normale‘ Coolmax.

War es schwer, die Produktion darauf umzustellen?
Nein, denn die Technik dafür existierte bereits. Es war also nur eine Frage von neuen Materialzusätzen und diese dann den Qualitätsansprüchen anzupassen.

Welche Marken verwenden bereits Coolmax?
Levi’s, Wrangler Europe sind nur zwei namhafte Beispiele, aber wir haben auch viele kleinere Marken aus der Skaterszene. 

Versteht der Endkonsument denn solche Konzepte überhaupt?
Interessant, dass Sie danach fragen, weil wir heute morgen in unserem Seminar noch darüber sprachen. In unserem Konsumentenresearch haben wir 1.500 Männer und Frauen aus drei Ländern gefragt, was sie von dem Konzept einer Sommerjeans halten. Gerade Frauen finden die Idee toll, weil sie an heißen Tagen oft auf ihre Lieblingsjeans ‚verzichten‘.

Gibt es denn Märkte in denen Coolmax deutlich besser ankommt, wie zum Beispiel Asien?
Es ist eigentlich sehr ausbalanciert, sowohl in Europa als auch den USA, aber Asien ist definitiv ein wichtiger Markt. Viele unserer Programme sind dort gestartet. Südamerika, Asien; eigentlich überall wo es warm ist.

Würden Sie sagen, dass Konzepte wie Coolmax oder Thermolite mehr Potenzial?
Ja, auf jeden Fall. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass vor circa fünf Jahren viele der Jeanshosen auf dem Markt aus 100 Prozent Baumwolle hergestellt waren. Heutzutage beinhalten die meisten von ihnen mindestens vier verschiedene Materialien, weil es den Leuten vor allem um Performance geht – ob nun Komfort, Passform oder temperaturregulierend. Wir sind also auf einem guten Weg.

Was halten denn die nächsten fünf Jahre für Invista bereit?
In unser länderübergreifenden Studie haben wir herausgefunden, dass eines der größten Probleme der Jeansindustrie die Passform ist. 42 Prozent von den Befragten finden im Store nicht die passende Hose und gehen entweder enttäuscht mit leeren Händen wieder raus oder kaufen eine Hose, die gar nicht richtig sitzt und finden sich einfach damit ab. Die perfekt sitzende Jeans zu finden, scheint also nach wie vor ein großes Problem zu sein. Wir werden in naher Zukunft also große Entwicklungen in diesem Bereich sehen. Das wird spannend.

Vielen Dank für das Interview.

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Tags: invista, jean hegedus, kingpins amsterdam, coolmax ecomade
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POSTED by Cheryll Mühlen at 11:31
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