Ace & Tate Gründer Mark de Lange und Gemma Williams, Communication Manager Ace & Tate
Die Zeiten des beschämten ‚Vierauges‘ sind vorbei! Denn Sehhilfen auf der Nase zu tragen ist so beliebt wie nie zuvor – sogar Menschen mit 100 prozentiger Sehkraft greifen gierig zum Brillen-Accessoire. Vergangenen Donnerstag lud das niederländische Eyewearlabel Ace & Tate zum Launch seiner neuen Kollektion ‚The Graduates‘ in Kooperation mit Hôtel Droog nach Amsterdam ein. J’N’C traf dort Gründer Mark de Lange, der uns ein anrüchiges Geheimnis um das Modell ‚Lee‘ verriet und über den kometenhaften Aufstieg der jungen Brillenbrand sprach…
Mark, Glückwunsch zur neuen Kollektion. Seit einigen Wochen gibt es Ace & Tate auch endlich in Deutschland online zu kaufen und mit euren Modellen trefft ihr den Geschmack der Leute. Man könnte meinen, jeder will eine Brille tragen. Wie erklärst du dir das Phänomen?
Eine Brille ist einfach ein gutes Accessoire, eines der am wenigsten anerkannten. Ich denke, dass die Leute das jetzt erst realisieren. Ich persönlich habe es auch erst spät erkannt - ironischerweise, denn es ist das wohl präsenteste Accessoire in deinem Gesicht.
Hast du ein Lieblings-Modell?
Das Modell ‚Hudson‘, das ich gerade trage ist mein Favorit. Namensgeber war übrigens Saul ‚Slash‘ Hudson, Gitarrist von Guns‘n‘Roses. Ich bin ein großer Fan von ihnen.
Haben alle Modell-Namen einen persönlichen Touch?
Nein, nicht alle. ‚Hudson‘ und noch einige aus der ersten Kollektion sind sehr persönlich. Das Modell ,Lee‘ hat zum Beispiel große Gläser und wurde nach der Schauspielerin Jamie Lee Curtis benannt... (grinst)
Kommen wir auf euren USP zu sprechen: Jede Brille kostet inklusive Gläser und Versand 98 Euro. Ihr verzichtet dafür auf den Händler und den Lizenzhalter um die Kosten niedrig zu halten. Das klingt schon fast zu simpel, um wahr zu sein.
Es geht ja nicht nur um den Preis, sondern auch darum ein gutes Produkt zu machen. Darin investieren wir viel Zeit. Ich bin sehr detailverliebt, was sich auch in der neuen Kollektion zeigt - darauf bin ich sehr stolz. Es geht also nicht nur ums Business, sondern auch darum, ein gutes Produkt herzustellen.
Eure Kooperation mit Hôtel Droog ist eure erste offline Retail-Aktion. Wie kamt ihr auf die Zusammenarbeit mit dem Design-Studio?
Eigentlich fing alles mit einer kleinen Anfrage an. Ich habe Droog damals angerufen, weil ich für ein kleines Event an dem Hotelzimmer interessiert war. Aus meiner kleinen Anfrage wurde letztlich ein gemeinsames Projekt. Außerdem ist Droog die Grand Dame der Designindustrie...
Ich habe gehört, dass ihr einen weiteren Store in Berlin plant…
Das stimmt. Wir wollen uns offline weiter etablieren. Unser Pop-up Store bei Droog bleibt für drei Monate - eine Art Sommerresidenz; in Berlin sind wir noch auf der Suche nach der passenden Location.
Ist dort auch ein Pop-up Store geplant oder wird Ace & Tate in Berlin sesshaft?
Wir würden gerne einen dauerhaften Store in Berlin eröffnen.
Wird sich eure Offline-Expansion auf euren Preis auswirken?
Nein, der Preis bleibt. Sicherlich wird es bei Kollaborationen oder Special Kollektionen einen anderen Preis geben, unser klassisches Angebot wird aber immer bleiben: 98 Euro all inclusive.
Am 18. Juni feiert Ace & Tate sein erstes Jubiläum. Wie sieht die perfekte Zukunft für dein Unternehmen aus?
Gute Frage. Die perfekte Entwicklung für Ace & Tate wäre es, weiterhin eine treue und coole Lifestylebrand zu bleiben, tolle Kollaborationen mit Brands zu machen und weiterhin Spaß zu haben. Ich fände es wunderbar überall in Europa Stores zu haben - sowohl off- als auch online.
Und wie sieht die Zwischenbilanz nach einem Jahr aus?
Ein eigenes Unternehmen zu gründen, das so schnell heranwächst ist ein berauschender Trip. (lacht) Angefangen hat alles an meinem Küchentisch mit vier Leuten und jetzt haben wir schon 15 Angestellte - Ace & Tate wächst so schnell. Wir haben in unserem ersten Jahr sozusagen unsere Reifeprüfung gemacht. Wir wissen jetzt, wohin wir wollen und was wir wollen. Es geht also darum, nach vorne zu treten und zu zeigen, was man kann.
Auf eurer Webseite heißt es: „classic frames with contemporary style”. Wie würdest du diesen zeitgenössischen Twist beschreiben?
Bei Brillen gibt es keinen großen Spielraum; der bewegt sich von eckig bis rund. Es kommt demnach auf die Details an, wie zum Beispiel die Rundung einer Kante oder den Nasensteg etwas anders zu designen.
Beim Launch-Event sprachst du bei Ace & Tate von einer neuen Identität. Was genau ist denn neu?
Als Gemma Anfang Januar als Communication Manager ins Team kam, hat sie mich erstmal interviewt: „Wo willst du hin, wie siehst du Ace & Tate?“ Wir haben so viel Zeit mit den Rahmen verbracht, dass wir die Brand an sich vergessen haben. Ace & Tate fühlte sich nicht persönlich genug an, weshalb Gemma mir den Rat gab, alles aufzuschreiben, was ich mag und was mir durch den Kopf ging. Gesagt, getan. Ich schrieb alles auf: Musik, Magazine, Filme... Mit der fertigen Liste gingen wir los, fanden Droog und haben jetzt eine neue Webseite, ein neues Logo, eine neue Bildsprache, neue Kommunikation... Keine safe play mehr. Wir sind ein junges Unternehmen und das wollen wir auch ausstrahlen.
Und worauf können sich Ace & Tate Fans in Zukunft freuen?
Wir wollen ab sofort jede Kollektion als Konzept betrachten - wie ein Magazin, wenn man so will. Die nächste Kollektion wird sich rund um das Thema Musik drehen und auf dem Design klassischer Gitarren basieren. Ich mag Rockmusik und Heavy Metal; das wird sich in den Designs und Modellnamen wiederfinden. Und vielleicht machen wir auch eine Kooperation mit einer Rockband - wer weiß?
Das hätte was: Eine Rockband, ausgestattet mit Brillen von Ace & Tate.
Ja, das wäre wunderbar.
Danke für das Gespräch, Mark!
Wer diesen Sommer einen kleinen Trip nach Amsterdam plant, der sollte unbedingt mal auf der Staalstraat 7B vorbeischauen.
Hier geht’s zum Video über die Entwicklung von ‚construction to cocktails‘:http://vimeo.com/97739813
Weitere Informationen unter www.aceandtate.com/aceandtate-droog und www.hoteldroog.com.
