Fotos: Imaxtree
„Ich wollte das Künstliche mit dem Natürlichen verbinden“, so Massimo Nicosia über seine 3D-gedruckten Strick-Designs für Pringle of Scotland. Die wohl ,futuristischste‘ Art Knitwear umzusetzen, dominiert den Runway-Look der Spring/Summer 2015 Kollektion für das britische Traditionslabel - und ,Tradition‘ hat bei knapp 200 Jahren Unternehmensgeschichte einen großen Spielraum.
Dennoch hat Nicosia das geschafft, worum sich manch ein Designer zu sehr bemüht: Das Archiv ausschöpfen und leise in der Moderne unterbringen. Der klassische Strick findet sich jedoch nicht nur neu interpretiert und mit neuen Methoden produziert, sondern auch in einer malerischen Wasser-Welt zwischen Pablo Picassos ,The Bathers‘ und Sir John Everett Millais ,Ophelia‘ wieder. Lose gestrickte Fäden binden sich in einem Mesh-Gehäuse ein, während eingewebte Patches auf einem transparenten Pullover Platz finden und raffiniert eingearbeitetes Leder das Stickmuster eines Cardigans imitiert.
Frische Blau-, Lila- und Grüntöne mit sanfter Leuchtkraft vermischen sich mit weißer Klarheit und harmonisieren mit luftigen Schnitten und zart-fließenden Materialien wie purer Seide. Die Eigenschaften des Wassers auf textilem Wege wiederzugeben, gelang dem Designer nebst wasserähnlicher Farbpalette und Materialien auch dank des Einsatzes dekorativer Elemente, wie zum Beispiel transparenten Dreiecken, schimmernden Pailletten und silbernen Perlen, die dem Honigwaben-Kleid erst den simplen Wow-Effekt verleihen.
Massimo Nicosia zeigte mit seiner augenverwöhnenden Kollektion eine starke Saison, die gerade wegen ihres zarten Charakters hervorstach und den ein oder anderen neuen Pringle of Scotland Fan hinzugewonnen haben könnte.
