Yusuke Hotchi 'Borderless' Photo von Magdalena Piotrowski
Vergangenes Wochenende wurde die belgische Stadt Antwerpen wieder mal zum Mekka der Modeavantgarde. Jedes Jahr das gleiche Bild: Scharen von Headhuntern, Talentscouts, Modejournalisten, Fotografen und Bloggern strömen in den Beton-Hangar am Ufer der Schelde auf der Suche nach den Designikonen von morgen.
Über hundert Modedesign-Studenten der königlichen Akademie der Schönen Künste zeigen hier jährlich ihre Abschlusspräsentationen. Die vierstündigen Shows werden ein Wochenende lang an drei Abenden gezeigt. Kein Wunder, denn die Akademie zählt mit der Londoner Central St. Martins zu den weltbesten Modeschmieden und brachte neben den legendären Antwerp Six in den 80ern – zu denen Head of the Fashion Department Walter van Beirendonck und Design Master Dirk Van Saene gehören – auch neue Generationen von Designern wie Veronique Branquinho, A.F. Vandevorst, Stefan Schneider, Bernhard Willhelm, Christian Wijnants, Bruno Pieters, Tim van Steenbergen, Peter Pilotto, Haider Ackermann, Kriss van Assche hervor.Hoher Arbeitseinsatz in der Kaderschmiede
Walter van Beirendonck setzt von Studienbeginn an auf individuelle Förderung, verlangt dafür aber immensen Arbeitseinsatz. Wer in der Talentschmiede bestehen will, muss hart arbeiten: Von den anfänglich 47 Studenten des ersten Bachelor-Jahres bleiben im dritten Jahr weniger als die Hälfte übrig. Viele werden sofort von Headhuntern engagiert, sicherlich ein untrügliches Zeichen für das hohe Niveau der Akademie. Nur wenige Absolventen entscheiden sich für den Masterabschluss.
Walter van Beirendonck bedauert dies im Editorial der begleitenden Publikation ‚Show/Off #4-Magazins‘: „A masters degree, after all, is more than a diploma: it is proof that after four years of searching, a student has found his own vision and is ready for great adventures.”
Sicher ist: Die Arbeiten in der Show zeugten von Visionen und kreativer Neugier.