Photos von Magdalena Piotrowski
Michelin-Männchen, Wrestling, Trash-Kultur. Manon Kündig, Student im dritten Jahr, schickte Models in düsteren, aufgepumpten Gummi-Kostümen auf den Laufsteg. Am Ende des Catwalks ließen die Jungs publikumswirksam die Luft aus den Kostümen entweichen.
Über die voluminösen Gummianzüge spannten sich Kündigs Entwürfe. Darunter eine weiße Lederjacke mit 80s Airbrush Trash-Motiven: Ein Atompilz in schillernden Farben, umrahmt von bunten Papageien, darunter grinst ein Totenkopf mit einer Bratwurst zwischen den Zähnen.
Doch damit nicht genug – kurze Zeit später tauchte ein in Bühnennebel gehülltes, riesiges, rundes Etwas auf, das sich als überdimensionaler Totenkopf entpuppte. Sobald auch aus ihm die Luft entwichen war, wurde aus dem Totenkopf ein Umhang.
Manon Kündig bewies, dass ein Defilee weit mehr sein kann als eine Marketingpräsentation. Als Ausdruck von Kreativität grenzt es im besten Fall an Performance-Kunst. Head Honcho Walter van Beirendonck, der mit seinen humorvollen und visionären Inszenierungen weltberühmt wurde, war angesichts dieser ‚Performative Sculptures‘ sehr entzückt