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2009-02-magazine-000

Ausgabe 2/2009
Styleguide Rome
Interview Jim Avignon

Editorial

Vergänglichkeit ist eine Eigenschaft, die untrennbar mit der Mode verknüpft zu sein scheint, ja, die sie sogar streng genommen bedingt. Doch ungeachtet der Tatsache, dass Moden einander bitteschön abzulösen haben, trachtet die Branche momentan nach etwas Beständigkeit.

Alles scheint sich zu schnell zu drehen, Schwindel und Orientierungslosigkeit sind die Folge. Kein Wunder also, dass ein Retrotrend den andern jagt und die ganz großen Klassiker wie Trenchcoat, Blazer und Bundfalte wieder auf den Laufstegen zurück sind.

Aus eben diesem Grund haben auch wir im vorliegenden Heft ein bisschen auf die Ewigkeit gesetzt. Zum einen waren wir in Rom, um zu ergründen, welchem Wandel die ewige Stadt in den letzten Jahren unterworfen war. Wie sich die Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft verträgt und wie die Italiener die prekäre Wirtschaftslage durch Heiterkeit und gelebten Hedonismus zu entschärfen versuchen, ist ab Seite 20 zu erfahren.

 

Zum andern wurde für die Modestrecken in diesem Heft das Augenmerk auf eines der unverwüstlichsten Materialien der Gegenwart gerichtet: den Denim. Auf den Seychellen, in Brandenburg und in London haben sich je drei Fotografen und Stylisten in unserem Auftrag mit dem blauen Stoff auseinandergesetzt. Ihre unterschiedlichen Interpretationen finden Sie ab Seite 92.

Doch nicht nur bildsprachlich haben wir uns den indigofarbenen Köper vorgenommen. Um mehr über das Erfolgsrezept der niederländischen Denimbrands zu erfahren, trafen wir Shubankar Ray, den charismatischen Creative Director von G-Star, in seiner Wahlheimat Barcelona. Unsere Fragen nach Glaubwürdigkeit und emotionaler Kundenbindung verleiteten den studierten Chemiker zu einem leidenschaftlichen Exkurs über Entwicklungshilfe und ökologische Verantwortung. Wie Ray mit G-Star und den Vereinten Nationen daran arbeitet, die Armut in Indien und China einzudämmen, ist ab Seite 68 nachzulesen.

Ebenfalls in den für ihre Fortschrittlichkeit gerühmten Niederlanden ist das Jeanslabel Denham zu Hause. Mit Jason Denham sprachen wir über seine Motivation, auch in Zeiten des Umbruchs Traditionen zu pflegen und Qualität nicht nur mit Nachhaltigkeit, sondern ebenso mit Innovation zu verbinden.

Ein Faktor, den man in puncto Fortschritt gar nicht hoch genug bewerten kann, ist die Ausbildung des Nachwuchses. Fredericke Winkler, die selbst an der Berliner Esmod lehrt, hatte den dringenden Wunsch, die Ausbildungssituation hierzulande einmal umfassend zu beleuchten. In ‚Von der Pike auf‘ berichtet sie über Möglichkeiten und Schwierigkeiten, sich in Deutschland zu einem ernstzunehmenden Designer zu entwickeln.

Das Gleichgewicht zwischen Beständigkeit und Wechsel auszuloten ist eines der Geheimnisse der Mode. Und der Ansporn für diese Ausgabe unseres Magazins. Wir hoffen, die Balance gefunden zu haben, und wünschen viel Spaß bei der Lektüre.

Ilona Marx, Chefredakteurin

 

Freie Mitarbeiter dieser Ausgabe

Fotografen
Roman Goebel, Junichi Kikuchi, Jörg Lohse, Eduardo Miera Mas, Kai von Rabenau, Marc Rehbeck, Andy Rumball, Andi Zimmermann

Illustratoren
Roman Klonek, Matthias Schardt

Autoren
Silke Bücker, Mahret Kupka, Dirk Mönkemöller, Susanne Theisen, Eva Westhoff, Fredericke Winkler

 

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