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00-JNC-02-2014

Ausgabe 2/2014
Cool Cities Amsterdam
Interviews Silas Adler, Tony Tonnaer, Peter Schuitema, Fred de la Bretonière

Editorial

Wie oft vergisst man, dass Amsterdam nicht die Hauptstadt der Niederlande ist, sondern das etwas nüchterne Den Haag, das der schönen Stadt an der Amstel in Sachen Strahlkraft bei Weitem nicht das Wasser reichen kann? Doch zumindest in der Modewelt gilt jetzt: Ehre, wem Ehre gebührt. Als ‚The Capital of Denim’ ist Amsterdam nämlich neuerdings in aller Munde. Und ihr Ruf schallt weit über die Landesgrenzen hinaus. Amsterdam hat die höchste Konzentration an Jeansbrands weltweit und gilt in Sachen Design und Produktentwicklung als einer der wichtigsten Denimzentren.

Treffpunkt der Szene: Die ‚Denim Days‘

Das jüngste Signal, das die Wichtigkeit der Grachtenmetropole im internationalen Jeans-Biz verdeutlicht, ist die Entscheidung der US-amerikanischen Denim-Tradefair Kingpins, ihre Zelte nun auch in der alten Welt aufzuschlagen. Die besten internationalen Weber, Wäscher und Produzenten treffen sich am 7. und 8. Mai erstmalig in Amsterdam. Am 9. und 10. Mai bietet die hier beheimatete Messe Modefabriek, genauer gesagt: die dazugehörige Denim-Plattform ‚Blueprint’, ein Programm für Endverbraucher. Denimliebhaber lernen in Workshops und Dokumentarfilmen alles über den indigoblauen Stoff. In Pop-up-Stores und auf einem Vintage-Markt werden so manche Schätzchen den Besitzer wechseln. Die ganze Stadt atmet also Blau – auf nach Amsterdam!

Der Ruf blieb auch bei uns nicht ungehört, und so schwangen wir uns in die Sättel, um Ihnen passend zum Auftakt der Amsterdam Denim Days einen umfassenden Überblick über die coolsten Läden und inspirierendsten Locations in der Stadt zu präsentieren. Welche Straßen, Gassen und Grachten Sie also unbedingt ausspähen müssen und wer die Protagonisten der Szene sind, lesen Sie in unserem Special Cool Cities Amsterdam.

Wir alle wissen, dass die Modewelt auch Schattenseiten hat.

Weitere Themen, die uns immer wieder aufs Neue faszinieren, sind Ladenbau und Architektur. Nicht nur im besagten Holland hat man in Sachen Storedesign die Nase vorn, auch in London, New York und sogar bei uns zu Hause in Düsseldorf – zuletzt ja wieder Schauplatz der EuroShop – gibt es so einige gelungene Beispiele zu entdecken. So widmen wir uns in der vorliegenden J’N’C-Ausgabe nicht nur dem kreativen Schaffen des Londoner Star-Architekten Thomas Heatherwick. Unsere New-York-Beauftragte Marie-Sophie Müller sprach mit den Machern von Confettisystem, einem Duo ohne Berührungsängste, das sich zwischen Ladenbau und Kunst bewegt. Gerlind Hector schließlich hat dem Düsseldorfer Concept-Store Chrystall einen Besuch abgestattet.

Das sind die Themen, die Freude machen. Doch wir alle wissen, dass die Modewelt auch Schattenseiten hat: Unter der Überschrift ‚Sumangali – Die Mitgift-Lüge‘ befasst sich Fredericke Winkler mit einer perfiden Ausbeutungsmethode in der indischen Textilindustrie. Auch solche Aspekte sollten wir nicht verdrängen – wir, die wir beim Radeln durch pittoreske Amsterdamer Grachten die Gewissheit haben, auf der Sonnenseite zu leben.

Womöglich ist es kein Zufall, dass ausgerechnet die niederländischen Jeanser das Bedürfnis zeigen, der Welt etwas von ihrem Reichtum zurückzugeben. Kaum jemand im Biz ist so umweltbewusst und unternimmt solche Anstrengungen, um Mensch und Ressourcen zu schonen. Mehr darüber erfahren Sie in den Interviews mit K.O.I-Gründer Tony Tonnaer und Peter Schuitema, International Sales Director von Kuyichi.

Wir wünschen in diesem Sinne eine gleichermaßen achtsame wie inspirierende Lektüre.

 

Ilona Marx, Editor in Chief

 

Freie Mitarbeiter dieser Ausgabe

Fotografen
Diana Diederich, Rainer Rudolf / 7Daysisaweekend, Gunnar Tufta, Bernd Wichmann, Andi Zimmermann

Illustrator
Matthias Suess

Autoren
Gerlind Hector, Cheryll Mühlen, ­Marie-Sophie Müller, Theresa Wachter, Fredericke Winkler

 

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