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2009-04-magazine-000

Ausgabe 4/2009
Styleguide London
Interview Bruno Pieters

Editorial

‚Inmitten von Schwierigkeiten liegen günstige Gelegenheiten‘, das wusste schon Albert Einstein. Zwar sind aufmunternde Kalendersprüche und Bonmots aus dem vorigen Jahrhundert eigentlich nicht so unser Ding, lassen wir doch im Allgemeinen lieber Menschen zu Wort kommen, die noch unter uns weilen. Dennoch stimmen wir in diesem Punkt völlig mit dem großen Denker überein: Optimismus ist das Gebot der Stunde. Denn: Die Krise ist das Eine, die Angst vor Veränderung, die die Entschlusskraft lähmt und verkrampft an Althergebrachtem festhalten lässt, das Andere.

Gut ein Jahr ist vergangen, seit es mit der Weltwirtschaft rasant bergab ging, im Herbst 2008 begann die Talfahrt, die viele mit sich gerissen hat. Nach zwölf Monaten scheint es an der Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen: Was hat sich als heilsam erwiesen? Was konnte gelernt werden? Wer konnte in der schwierigen Phase gar Zuwächse erzielen? Neue Ideen waren gefragt. Mehr als zuvor galt es, seine Intuition walten zu lassen, Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen. Wer erfinderisch und flexibel war, wer zuhören und mitfühlen konnte, war klar im Vorteil.

Persönlichkeiten, die diese Talente mitbringen, sind darum auch die Protagonisten in diesem Heft: Der Belgier Bruno Pieters beispielsweise, dem es innerhalb der vergangenen zwei Jahre gelang, HUGO, der exklusivsten Linie des Hauses Hugo Boss, gleichermaßen behutsam wie konsequent zu einer neuen Identität zu verhelfen. Und Denimikone François Girbaud, der trotz seiner 40 Jahre im Business nicht müde wird, immer neue Innovationen hervorzubringen. Ebenso wie Miles Gray, CEO bei Ben Sherman und Galionsfigur der Casualbranche, der im Rahmen eines erfrischenden Gesprächs in London seine jüngsten Expansionspläne darlegte.

Apropos London, und apropos Expansion: Auch wenn die britische Hauptstadt von den Auswirkungen des Crashs keineswegs verschont blieb: der Optimismus in der Stadt, die Schauplatz unseres aktuellen Cityguides ist, scheint ungebrochen. Eine Vielzahl ehrgeiziger Bauprojekte sprechen da ihre eigene Sprache. Wie eng die Bande zwischen Mode und Architektur sind, legt nicht nur unsere Abhandlung über die Vernetztheit beider Disziplinen dar, sondern beweist auch die Modestrecke ‚Holy Mountain‘ von Christoph Voy. Der Berliner fotografierte für uns skulptural anmutende Mode, die, nachdem wir in Sachen Schnitt lange auf Avantgardistisches warten mussten, wohltuend inspiriert.

Wir hoffen, auch Sie sind gewillt, mit uns immer wieder auf Entdeckungsreise zu gehen und dafür auch mal ins Unbekannte vorzustoßen, und wünschen einige horizonterweiternde Lesestunden.

Ilona Marx, Chefredakteurin

 

Freie Mitarbeiter dieser Ausgabe

Fotografen
Roman Goebel, Harald Popp, Andy Rumball, Christoph Voy, Andi Zimmermann

Illustratoren
Frauke Berg, Roman Klonek

Autoren
Nina Bemmann, Silke Bücker, Eva Westhoff

 

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