Jeans: Sandstrahlen immer noch in Mode

Dienstag, 16. Juli 2013
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Viele Unternehmen, darunter H&M, Levi´s, Vero Moda und Lee haben bereits vor drei Jahren das Sandstrahlen von Jeans verboten. Nun decken neue Recherchen auf, dass in chinesischen Fabriken trotz Verbote immer noch sandgestrahlt wird.

Die neuste Recherche der Clean Clothes Kampagne, War on Want, SACOM (Student and Scholars Against Corporate Misbehaviour, Hongkong) und IHLO (Hong Kong Liaison Office of the international trade union movement) zeigt auf, dass zwischen 2009 und 2012 zwar insgesamt weniger sandgestrahlt wurde, die Sandstrahltechnik aber trotz Verbote von Markenfirmen noch immer verbreitet vorkommt.

Untersucht wurden sechs Fabriken in China, wobei zwei Fabriken zu den ganz großen chinesischen Kleiderfabrikanten mit insgesamt mehreren tausend Angestellten gehören. Die Fabriken produzieren u.a. für bekannte Marken wie Lee, Levis, H&M, Hollister, Old Navy, Wrangler, Jack&Jones, Only, Vero Moda, Amercian Eagle und weitere.

Sandstrahlen ist ein Verfahren, das stark gesundheitsgefährdend für die Arbeiter ist und mitunter zum Erstickungstod führt. Jeans werden dabei mit Sand bearbeitet, vergleichbar mit einem Gartenschlauch, aus dem mit hohem Druck Quarzsand strömt.

Der Staub, den die Arbeiter bei dem Verfahren einatmen, setzt sich in ihren Lungen fest, was meist zur unheilbaren und in vielen Fällen tödlichen Lungenkrankheit Silikose führt – eine Krankheit, an der auch Bergwerkarbeiter leiden. Ein für den Bericht befragter Arbeiter beschreibt seine Arbeit so: „Unsere Abteilung ist voller Jeans und schwarzem Staub. Die Temperatur in der Fabrikhalle ist hoch. Es ist schwer zu atmen. Ich habe das Gefühl, als würde ich in einem Kohlenbergwerk arbeiten."

Die Recherche zeigt auch, dass der Schritt weg von der Sandstrahltechnik nicht unbedingt bessere Arbeitsbedingungen bedeutet. Alternativtechniken, wie die Verwendung von chemischen Sprays um den „used-look" zu erreichen, sind eine massive Gesundheitsgefährdung für die Arbeiter, insbesondere, weil sie dabei kaum Schutzkleidung tragen. Autor: Dirk Neubauer

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