J’N’C Interview mit Nigo für Adidas Originals

Montag, 27. Oktober 2014
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nigo

Designer und Adidas Originals Kollab-Partner Nigo, Foto: Adidas

„Er mag die Brand. Allein deswegen ist es eine ehrliche Sache“, sagt Paul Mittleman, Design Director for Statement bei Adidas, über die Zusammenarbeit mit dem japanischen Designer Nigo. Der hat nicht nur sein eigenes Unternehmen ‚A Bathing Ape‘ gegründet, sondern auch die Marken ‚Billionare Boys Club‘ und ‚Ice Cream‘, gemeinsam mit seinem guten Freund Pharrell Williams. Zum Launch der Adidas Originals by Nigo Herbst/Winter 2014 Kollektion traf J’N’C den Designer zum Interview in Berlin und entlockte ihm einen ungewöhnlichen Wunsch, dessen Erfüllung er sich für sehr viel später aufhebt…

Nigo, das deutsche Unternehmen gilt als Pionier, wenn es darum geht, sich Entertainer und große Namen, wie damals Run DMC ins Boot zu holen und hat damit die Streetstylemode revolutioniert. Seither gehen Musik und sportliche Mode Hand in Hand. Wie begründet sich der Erfolg dieser beiden Komponenten?
Musik und Mode bedeuten für mich gleich Kultur. Diese Kombination ist aber nichts Neues - denken wir an Jugendbewegungen, wie die Rockabillys, Punks oder Mods. Es waren sowohl musikalische als auch modische Bewegungen. Heutzutage ist es jedoch schwieriger diese Entwicklung zwischen Mode und Musik zu erkennen, weil die Genres auch untereinander vermischter sind und die Grenzen somit zunehmend verwischen.

Sie haben bereits Anfang der 2000er mit Adidas kollaboriert, allerdings mit Ihrem damaligen Label ‚A Bathing Ape‘. Sind Sie dieses Mal anders an das Projekt herangegangen?
Das Ausmaß ist größer, da es sich hierbei um eine größere Kollektion handelt. Damals war es vielmehr eine Kollaboration zwischen zwei Brands: Adidas und ‚A Bathing Ape‘. Dieses Mal ist es eine Kollaboration zwischen Adidas und mir. Ich muss demnach im Design keine Brand-ID wahren und genieße dadurch mehr Interpretationsfreiheiten.

Was können wir von der aktuellen Kollaboration erwarten?
Der Fokus bleibt eindeutig bei Sportswear; ich möchte nichts ‚überdesignen‘ und die Kollektion zu etwas machen, das zu weit weg von den Adidas-Wurzeln ist. Ich denke, die Stärke von Adidas liegt darin, dass es sich dabei primär um eine Sportmarke handelt, die in die Welt der Mode hineingebracht werden kann. Ich versuche die Dinge so simpel und nahe wie möglich zu halten.

Kommen wir noch einmal zurück zu ,A Bathing Ape‘: Warum haben Sie Ihre Position als Creative Director aufgegeben?
Als ich 40 wurde, wurde mir klar, dass ich seit 20 Jahren für ein und dieselbe Brand arbeitete. Ich hatte das Gefühl, alles Erdenkliche für diese Marke getan zu haben. ‚A Bathing Ape' wurde immer größer und somit auch die Erwartungen. Da blieb mir als Creative Director nicht mehr viel Spielraum. Ich habe einfach nach einer neuen Herausforderung außerhalb der Marke gesucht.

Wenn Sie die drei wichtigsten Komponenten Ihres persönlichen Stils nennen müssten, welche wären das?
Mein Look besteht hauptsächlich aus Basics. Ich versuche sie mit etwas zu ergänzen, das auf eine gewisse Art und Weise nicht wirklich zusammenpasst. Ich verfolge stiltechnisch also eher ein klassisches Muster, das ich mit einem interessanten Twist ergänze. Das ist meine Philosophie.

Hand aufs Herz: Wie viele Paar Sneaker besitzen Sie?
Seit ich mit Adidas zusammenarbeite, habe ich meine anderen Sneaker weggegeben. Ich besitze jetzt nunmehr so um die zehn Paare - alles Prototypen von meiner Adidas Kollektion.

Gibt es denn etwas, dass Sie in der Modewelt vermissen?
Meiner Meinung nach, gibt es schon seit langem keinen neuen Star am Streetfashion-Himmel mehr, jemand, der aus der Masse heraussticht.

Sie haben ein eigenes Unternehmen gegründet, machen Mode und Musik. Was fehlt noch auf Ihrer persönlichen To-Do-Liste?
Da wäre eine Sache, die ich mir so lange aufbewahre, bis ich alt bin.

Die da wäre?
Die japanische Teezeremonie zu erlernen. Das kann man, wie ich finde, nur im hohen Alter machen.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Tags: adidas originals, nigo, interview, herbst/winter 2014
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POSTED by Cheryll Mühlen at 15:54
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