Sébastien Fabre, Vestiaire Collective: "Ziel ist es, weltweiter Marktführer zu werden"

Freitag, 18. September 2015
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Sébastien Fabre, Gründer und CEO von Vestiaire Collective

Mit dem Online-Handel von Vintagemode lässt sich Geld verdienen. Eine Studie des TNS Instituts im Auftrag von ebay zeigte kürzlich, dass alleine die Deutschen Kleidung im Wert von 65,4 Millionen Euro in ihren Kleiderschränken lagern. Die Herausforderung für Vintage-Portale liegt darin, das Einstellen der Kleidung für Verkäufer so einfach wie möglich zu machen und das Angebot für Käufer passend zu kuratieren. Vestiaire Collective aus Frankreich geht in der Branche mit großen Schritten voran. Gründer Sébastien Fabre im Gespräch über die letzte Investitionsrunde, Herausforderungen und Ziele für die Zukunft.

Als Sie Vestiaire Collective gründeten, haben Sie da mit einem solchen Erfolg gerechnet?
Wenn man ein Unternehmen gründet, denkt man nicht an eine Niederlage, sondern muss an den Erfolg glauben. Es ist eine Frage der Einstellung. Wir waren auch damals schon zuversichtlich, dass wir den Markt bereichern würden mit unserem Service, ohne ihn zu „entwerten“. Rückblickend kann man sagen, dass es eine Kombination aus Intuition, dem perfekten Zeitpunkt und einer guten Idee war. Letztendlich geht es um die richtige Umsetzung. Darum, aus eventuellen Herausforderungen zu lernen und um den Glauben an das eigene Projekt.

Gratulation zur letzten Investitionsrunde. 33 Milionen Euro, das klingt erst einmal nach viel Geld. Aber mit einem schnell wachsenden Unternehmen wie Vestiaire Collective ist es bestimmt schnell wieder ausgegeben. Worin werden Sie besonders investieren?
In den kommenden Monaten konzentrieren wir uns auf vier Aufgabenbereiche. Der Ausbau der Marktführung in Europa durch die Erschließung neuer Märkte mit großem Wachstumspotenzial ist eine der Kernaufgaben.
Besonderen Fokus legen wir auf die Expansion in den USA. Ziel ist es, weltweiter Marktführer zu werden – wir können nicht Nummer Eins werden, ohne eine ernstzunehmende Positionierung im amerikanischen Markt. Ein Teil des Investments fließt in den Markenausbau. Die Kommunikation und Visualisierung unserer Werte und DNA, besonders in den neuen Märkten, bleibt eine wichtige strategische Komponente. Darüberhinaus investieren wir stetig in die technologische Erweiterung unserer Marke – wir sind schließlich ein Fashion-Tech-Unternehmen.

Was ist aktuell die größte Herausforderung für Sie?
Bei einem jährlichen Wachstum von 85 Prozent liegt die größte Herausforderung im parallelen Aufbau der Organisation hinter dem Unternehmen.

Wie viele Mitglieder hat Vestiaire Collective momentan weltweit?
Wir haben weltweit vier Millionen Mitglieder in über 47 Ländern. Monatlich kommen fast 100.000 neue Mitglieder hinzu. Vestiaire Collective ist Mitgliedern auf der ganzen Welt zugänglich, ohne Ländergrenzen, daher möchte ich auch ungern die einzelnen Märkte aufschlüsseln. Was ich jedoch sagen kann, ist, dass wir unter allen Mitbewerbern in Europa am schnellsten wachsen.

Was hat die Investoren von Eurazeo an Vestiaire Collective überzeugt?
Ich denke, zusätzlich zu Zahlen, glauben sie besonders an das Team.

Was ist Ihr persönliches Lieblingsstück, das Sie auf Vestiaire Collective erworben haben?
Ich habe eine 1949 Zenith Uhr in Weißgold erstanden und einen Bird Chair aus dem Jahr 1964 von Knoll verkauft. Wie Sie sehen, dreht es sich bei uns ganz und gar um den Kreislauf von Kauf und Verkauf.

Vielen Dank für das Gespräch.

Weitere Informationen unter www.vestiairecollective.com

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Tags: Vestiaire Collective, Sebastien Fabre, Investment, Interview
Interviews
POSTED by Barbara Russ at 10:15
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