Ulrike Seeber, Creative Director Gvyn: „Es ist das Weglassen dessen, was keine Funktion hat“

Dienstag, 26. Januar 2016
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Das mit Frauen und Handtaschen ist ja bekanntlich so eine Sache. Sie haben viele, wollen immer wieder eine neue und doch verlieben sie sich ganz ganz selten in ‚the one and only‘. J’N’C hat auf seinem Label-to-watch-Radar Gvyn erfasst und bei dem jungen Londoner Label viele potenzielle ‚one and onlys‘ gefunden und gleich die Gelegenheit genutzt bei Gründerin Ulrike Seeber nachzufragen, was eine perfekte Tasche eigentlich ausmacht…

Ulrike, beschreibe Gvyn mit deinen eigenen Worten…
Gvyn ist minimalistisch, zeitlos, feminin und cool zugleich.

Was hat dich dazu veranlasst, dein eigenes Label zu gründen?
Ich war auf der Suche nach zeitlosen Designs, die aber auch den modernen Zeitgeist treffen und nicht gleich die Welt kosten. Ich mag es einfach, wenn Taschen aus einem Guss, sozusagen organisch wirken. Deswegen sind Gvyn Taschen clean und niemals zu überladen – auch das Branding ist mit dem eingestanzten Schriftzug auf der Rückseite eher subtil. Wir versuchen außerdem Nähte zu vermeiden, damit die klaren Linien nicht gestört werden.

Woher kommt der Name Gvyn?
So nennen wir unsere Muse. Sie ist in ihren 20ern, eine Kosmopolitin; kreativ, unangepasst, spontan, aber auch hart arbeitend. Sie ist einfach ein cooles Mädchen.

Skandinavisches Design und sein zeitloser Minimalismus dienen dir als Inspirationsbasis für deine Taschen. Was fasziniert dich an der Handschrift Skandinaviens?
Es ist das Weglassen dessen, was keine Funktion hat. Ich finde es gibt nichts Schlimmeres als überladenes Design. Viel kann jeder, aber ein Design in sich stimmig und auf den Punkt hinzubekommen, mit minimalen Mitteln, das ist schwierig.

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Du sagtest vorhin, dass du auf der Suche nach zeitlosem Design warst. Was ist für dich zeitlos?
Zeitloses Design unterwirft sich keinen Trends, lenkt nicht durch zu viele Details von der Trägerin ab und ist unabhängig vom Alter der Trägerin - schließlich ist auch eine zeitlose Tasche alterslos. Das zu schaffen, ist jedoch eine sehr große Herausforderung, denn wenn man es zu sehr will, wird es nicht funktionieren. Aber: Zeitlosigkeit geht auch immer mit einem hohen Qualitätsanspruch einher.  

Das heißt eine perfekte Tasche braucht…
...qualitativ hochwertige Materialien, weiches Leder, das man sehr gerne anfasst, und monochrome, nicht zu laute Farben, die man auch noch nach ein paar Monaten gerne anschaut. Außerdem muss die Funktionalität stimmen: Handy, Kalender und Stifte sollten leicht verstaut und wiedergefunden werden können. Natürlich sollten auch Reißverschlüsse und andere Metallteile qualitativ hochwertig sein und auch immer ein bisschen schwer. Es gibt nichts Schlimmeres als billige Aluminium Hardware.

Diesen Qualitätsanspruch scheinen auch Models sehr zu schätzen, die seit Stunde null große Fans deiner Taschen sind. Wie hast du dich gefühlt, als deine Taschen plötzlich zu Must-haves avancierten?
Es ist natürlich ein tolles Gefühl, wenn man sieht, dass auch anderen die Taschen gefallen und nicht nur deinen Freundinnen. Die Taschen sind ja meine Babys und wenn ich mir vorstelle, dass sie viele spannende Leute in ihrem aufregenden Alltag begleiten, ist das eine sehr schöne Vorstellung. Viele dieser Mädchen könnten ja auch große Luxusmarken tragen. Sie dann aber mit einer Gvyn zu sehen, ist großartig. Zu meinen Kundinnen zählen Models wie Jourdan Dunn, die Sängerin Pixie Lott oder auch deutsche Schauspielerinnen wie Sibel Kekilli, Lavinia Wilson oder Aylin Tezel. Es ist toll etwas zu machen wovon man träumt…

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Ulrike Seeber, Designerin und Gründerin von Gvyn

Du lebst derzeit in London und hast auch dort Gvyn gegründet. Wenn es aber nicht London wäre, welche Stadt käme für dich noch in Frage und warum?
Es wäre Berlin! Berlin ist eine tolle Gründerstadt. Es gibt dort unheimlich viele, talentierte und kreative Menschen, was Berlin wiederum eine sehr frische und junge Dynamik verleiht. Dass die Stadt zudem immer kosmopolitischer wird, tut Berlin sehr gut.

Du bist ursprünglich Berlinerin, richtig?
Ja, ich habe schon in Kreuzberg, Charlottenburg, Mitte und im Grunewald gewohnt und habe jeden dieser sehr gegensätzlichen Stadtteile geliebt. Das Leben in Berlin ist etwas entspannter als in London. Man kann noch für ein paar hundert Euro in Mitte wohnen, günstig und sehr gut essen gehen, das kulturelle Angebot genießen und grandios Party machen.  

Kommen wir zum Schluss noch einmal auf dein Label zurück: Was ist dein Favourite-Gvyn-Piece?
Oh, da gibt es viele und das wechselt bei mir auch immer ziemlich schnell, aber zurzeit ist es die Lou und die kleinere Version Lou 2.0. Ich liebe Kontraste und finde daher bei diesem Modell das Spiel zwischen rund und kantig sehr spannend. Ich finde aber auch die neuen Modelle im Colourblocking Style toll. Meine liebste Farbkombination ist zurzeit Burgundy/Rosa. Wenn ich mich aber mal in eine Tasche verliebt habe, möchte ich sie jeden Tag tragen.

Vielen Dank für das Interview, Ulrike.

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Tags: gvyn, ulrike seeber, taschen und accessoires
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POSTED by Cheryll Mühlen at 15:04
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