Seit August ist der 28-jährige Manuel Gomez neuer Marketing & Communications Manager Europe des türkischen Denimlabels Mavi. Höchste Zeit, ihm einige Fragen zu stellen!
¡Hola Manuel! Zunächst einige Fragen zu deinem beruflichen Hintergrund. Du hast in Barcelona erst Fashion Design studiert und dann ein Marketingstudium draufgesetzt.
Siehst du dich eher als Bild- oder als Zahlenmenschen?
Ich sehe mich genau in der Mitte. Denn auch bei der kreativsten Aktion sind immer Zahlen dabei. Und ein guter Marketingplan beinhaltet auch viel Kreativität. Der Mix ist wichtig!
Und das macht auch deinen Erfolg aus?
Ich bin noch zu jung, um wirklich vom Erfolg zu sprechen. Aber ich habe viele Erfahrungen gesammelt in den letzten Jahren. Bin viel gereist, habe viele verschiedene Länder und Kulturen kennengelernt und in vielen verschiedenen Firmen gearbeitet. Ich denke, dass der Erfolg kommt, wenn man bereit ist, immer weiter zu lernen und Spaß bei seiner Arbeit hat.
Du sagst, du seist zu jung um schon vom Erfolg zu sprechen. Während Deiner Zeit bei Desigual wuchs der Umsatz von 40 Mio auf 450 Mio innerhalb von fünf Jahren.
Bei Desigual hatte ich viele Möglichkeiten, Risiken anzugehen. Was uns damals bei Desigual stark gemacht hat, war, dass wir die Sachen anders gemacht haben als alle anderen. Desigual war ja keine Marke mit einem einfachen Produkt. Aber wir haben an die Marke geglaubt.
Polyglott und international: Du sprichst acht Sprachen. Deine beruflichen Stationen: Barcelona, New York und jetzt Frankfurt am Main. Welche Unterschiede siehst Du in den Arbeitsweisen?
Sehr wenige. Die Menschen sind sich in vielen Dingen ähnlich sonst könnten die Marken auch nicht so einen globalen Effekt haben. Leider sind die Trends auch immer globaler und man findet immer weniger Individualität.
Und nun einige Fragen zu Mavi. Wofür steht Mavi und wie positionierst Du die Marke?
Mavi steht für die Jeans, für die Leidenschaft für die Jeans, mit einem mediterraner Charakter. Mavi ist eine globale Marke, die in über 50 Ländern verkauft wird. Wir sind informell, sprechen unsere Kunden direkt an, haben Spaß an unserer Arbeit. Unser Ziel ist der ‚Perfect Fit‘, dass die Schnitte perfekt an verschiedene Körper passen.
Kannst Du mit einem Wort die gesamte Philosophie von Mavi auf den Punkt bringen?
Lacht.. Schwierig.. aber ich kann’s. Mavi heisst ja im türkischen Blau. Und die Farbe Blau steht für ein frisches junges Gefühl, für die mediterrane Kultur und Lebensart.
Gerade eröffnete Mavi den ersten Shop, der nach dem neuen Store-Konzept „Denim-Kitchen“ gestaltet wurde. Transportiert Ihr diesen Denim-Kitchen-Gedanken nur optisch via Interior Design (Jeanswerkstatt-Flair mit Kochzutaten und Kochuntensilien) ? Oder wird es in den Stores auch Möglichkeiten geben, Jeans zu customizen? Wie auf der letzten Bread & Butter?
Denim Kitchen ist ein Teil unserer Philosophie wie wir unsere Jeans bearbeiten. Mit Gefühl und viel Liebe. Wie ein Koch wählen wir die Zutaten, die Waschungen oder die Steine, die wir benutzen. Um das perfekte Gericht, die ‚Perfect Jeans‘ zu machen. Deswegen haben wir in allen Stores die Denim Kitchen aufgebaut, mit der wir diese Geschichte erzählen.
Wir planen auch Events mit Künstlern und auch mit echten Köchen. Da sind viele Ideen dabei, die wir in unseren Stores zeigen werden. Es ist für uns eine interaktive Sache. Wir wollen, dass es eine Erfahrung für den Kunden ist und dass er bei uns mitmacht. Das Konzept beinhaltet ganz viele Möglichkeiten. Aber ich kann noch nicht verraten, in welche Richtung es gehen wird.
links: Künstler Anton Unai auf der Bread & Butter im Juli 2011; rechts: Mavi Denim Kitchen Store Design
Während Deiner Zeit bei Desigual in New York hast Du mit ungewöhnlichen Aktionen für (mediale) Furore gesorgt. So strömten im Rahmen der ‚Undie Party‘ Hunderte von nur in Unterwäsche bekleideten Menschen in Desigual-Läden. Ein anderes Mal ließest Du ein graue Fassade am New Yorker Herald Square in bunten Desigual-Farben bemalen. Mit welchen Aktionen wirst Du uns bei Mavi überraschen?
Hoffentlich mit vielen lustigen Aktionen. Ich denke, dass Mavi viel zu erzählen hat. Und ich finde es gut, dass man die Leute auch immer wieder überrascht. Und dass man auch immer neue frische Konzepte ausprobiert. Ideen kommen ja auch, wenn man etwas riskiert und aus den Fehlern lernt.
Es bringt nichts immer superprofessionell zu sein und alles durchgeplant zu haben, weil dann ganz sicher immer etwas schief gehen wird. So überrascht man dann die Leute, und auf diese Weise bekommen sie auch ein Gefühl für die Marke. Wenn alles zu durchgeplant ist, ist es nicht mehr spannend.
Mavi feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Da warst du gerade Mal acht Jahre alt. Kannst du dich noch an deine erste Jeans erinnern?
Ich kann dir nicht mehr sagen, welche Marke es war. Aber ich kann mich erinnern, dass ich immer meine Jeans individualisiert habe als ich klein war. Habe sie zerrissen und sie sogar mit Schleifpapier bearbeitet. Ich sah die Jeans immer als etwas, das man noch bearbeiten konnte.
¡Muchas gracias Manuel!
