Photos: Magdalena Piotrowski
Kunstinstallation? Modehappening? Theatervorführung? Wir waren sehr gespannt, was sich Annelie Augustin und Odely Teboul diesmal zur Präsentation ihrer H/W-Kollektion 2012/13 ausgedacht haben. Mit Sicherheit keine klassische Catwalk-Schau. Die rohbau-artige KOW Galerie in der Brunnenstraße ist Schauplatz für die mystische Show-Installation des deutsch-französischen Fashionlabels Augustin Teboul. Auf zwei Etagen verteilen sich zwölf Models, die in ihren Bewegungen wie gefangen wirken. Sie tragen bodenlange Kleider aus transparenter Seide und Musselin, hautenge Lederhosen und Bodys mit gehäkelten und mit Perlen bestickten Details. Wie schon bei der Debütkollektion letzten Sommer ist auch die H/W-Kollektion 2012/13 komplett in Schwarz gehalten und von Gegensätzen geprägt: Romantisch raffiniert und gleichzeitig roh und edgy.Plötzlich setzt Nebel ein und Bonnie Tylers 'Holding Out For A Hero' schallt durch die meterhohen Räume – scheinbar haben Augustin Teboul eine Vorliebe für Achtziger Jahre Hits, denn im Sommer war ‚Dreams are my Reality' aus dem La Boum-Teeniestreifen das Leitthema. Inmitten der Zuschauer taucht die Performance-Künstlerin Ariane Andereggen und bietet eine moderne Umsetzung des griechischen Mythos vom „Ariadnefaden". Zur Erinnerung: Das war der berühmte rote Faden,den Theseus im Labyrinth als Orientierungshilfe benutzte.
Ariane Andereggen und die Models, die ihr dabei als Tableaux Vivants dienen verlieren ihren eigenen Leitfaden. Ihr innerer Zustand ist Orientierungslosigkeit – die Unmöglichkeit, Wünsche und Träume mit den Extremen der Realität zu verbinden. Die mystische Show/Mode/Kunstinstallation ist eine Gratwanderung zwischen Realität und Traum – genau wie die surreal anmutende Kollektion von Augustin-Teboul.
Weitere Fotos von der Show gibt es hier: facebook.com/JNCmagazine
Photo: Max Merz
Photo: Max Merz
Photo: Max Merz