Fotos: Imaxtree
Ein Wandel hat stattgefunden. Nicht nur, dass Victoria Beckham weniger roboterhaft, sondern, man möchte sagen, weniger kontrolliert agiert; nein, auch ihre Mode wirkt nach neun Saisons weniger ‚posh‘. Und das ist gut so! Auf den ersten Blick lassen sich zwei Richtungen deutlich erkennen: Safari und militärisch-sportlicher Utility Chic. Doch auch, wenn die Beckham nicht mehr allzu ‚Victoria‘ ist, so ist sie ihrem altbewährten Minimalismus treu geblieben.
Umso spannender, wie sie einen neuen Stil für sich erfindet, ohne die eigene Handschrift zu verlieren. Zwar ist der Look entspannter und weicher, die Silhouette bleibt jedoch schmal und die Beckham’sche Weiblichkeit erhalten. Wie bereits erwähnt, bilden Safarilooks das Hauptthema der Frühjahr/Sommer 2015 Kollektion. Kleider, Mantel und Co. sind durch eine elegant-feminine Midilänge gekennzeichnet, die sich durch die gesamte Kollektion zieht. Selbstverständlich gehören zur Safari natürliche Töne wie Sand und Beige, die in Kombination mit aufgesetzten Taschen im Yves Saint Laurent-Stil, Hornschnallen und Ledergürteln umgesetzt werden, dazu. Maritime Einflüsse in Form von Navy-Streifen und große, florale Prints in Gelb und Rosa brechen die thematische Kontinuität auf und erinnern leise an die Unterlinie Victoria by Victoria Beckham. Erstmalig präsentierte die Britin zudem eine gesamte Produktpalette: Von Kleidung über Taschen bis hin zu neuerdings auch Schuhen (an den Leopardenboots scheiden sich die Geister).
Premiere Nummer zwei steht übrigens auch schon in den Startlöchern: Ihr erster eigener Shop eröffnet noch dieses Jahr in London und ist wohl der Gipfel ihrer Designer-Karriere. Victoria Beckham hat jedenfalls bewiesen, dass sie weitaus mehr kann, als architektonisch-kühle Edginess und ist auf dem richtigen Weg, sich als Designerin endgültig und nachhaltig zu profilieren.