Fotos: Imaxtree
Kommerziellen Erfolg hat er - Phillip Lim. Denn er versteht seine Kundinnen; seinen New Yorker Flagshipstore nun während der Fashionweek zu eröffnen, zeugt von seinem Markt-Verständnis. Vor allem aber beherrscht er die Kunst, organische Formen mit skulpturalen Silhouetten zu vereinen und mit verschiedenen Materialien zu experimentieren – sie gar zu kontextualisieren. So kreiert er zeitlose, urbane Designs mit einem Hauch von Avantgardismus. Alltagstauglich? Naja. Umwerfend? Auf jeden Fall!
Für die richtigen Wow-Momente in seiner Frühjahr/Sommer 2015 Kollektion ließ sich Lim von Elementen des wohl intimsten Bereich seines Zuhauses inspirieren: dem Schlafzimmer. Zarte Materialien wie Seide, Organza und Veloursleder liegen da nahe und schaffen durch körpernahe Drapierungen und subtiler Erotik einen sehr verführerisch-femininen Look. Der gebürtige Chinese ließ es sich zudem nicht nehmen, mit Obi-Gürteln, Kimono-ähnliche Westen, Tops und Jacken einen Hauch Asien mit in die Kollektion einfließen zulassen – ohne der Kollektion ihre urbane Ausgewogenheit zu nehmen. Denn wo ornamentaler Jacquard auf zarte Seide trifft, wellenartige Säume sich mit dekonstruierten Röcken ergänzen und die Damen in der Front-Row bereits vor Ende der Show von der Kollektion schwärmen, da kann Phillip Lim nicht weit sein.