The Walking Dead, Twilight, American Horror Story und unzählige weitere Serien und Filme über das Leben nach dem Leben zeugen von einer zutiefst menschlichen Faszination mit Zerstörung und Tod. Auch das Label Brain&Beast ließ sich vom Horror des Jenseitigen anstecken und schickte eine Armee sehr lebendiger Hommagen an diese dunkle Seite der menschlichen Natur über den Lauftseg der 080 Barcelona Fashion.
Destrudo und Libido, die ewigen Pole des Menschlichen Daseins, ein Konzept aufgestellt von Eduardo Weiss 1935, diente dem Designer Àngel Vilda als Inspirationsquelle für seine Herbst/Winterkollektion 2015/16. Das endlose Spiel zwischen Gut und Böse, Schöpfung und Vernichtung, Werden und Vergehen, zeigte sich in den Entwürfen der Kollektion mit dem Titel 'Maniac'.
Jeder Mensch lebt mit einem inneren Biest, das Zerstörung will, ja, sie zum Leben braucht. Denn nur durch Zerstörung überlebt der Mensch. Um sich zu ernähren, zu kleiden, zu wohnen muss er töten, ernten und roden. Die Gegenkraft, Libido, ist das Schöpferische, das Schaffende, das Liebende. Aus dem immerwährenden inneren Konflikt zwischen diesen beiden Polen heraus entstehen Kulturgüter wie Kunst, Musik und Mode.
Der schaffenden Kraft jedoch wandte sich Ángel Vilda bewusst nicht thematisch zu, sondern den verborgenen Wünschen und Phantasien, die in Form von Unterkleidern und hervorlugenden Details sichtbar wurden. Manchmal eröffnen sich Einblicke in die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche; ein Fakt, dem Vilda mit Cut-outs Rechnung trug.
Doch auch der Gegenspieler des Biests lebt in jedem Menschen, ein Held, der sich dem Bösen mutig in den Weg stellt, wie Batman besipielsweise, dessen Silhouette auch des öfteren in der Kollektion auftauchte.
Es gibt keine Dunkelheit ohne das Licht und umgekehrt. So vielleicht das Fazit dieser sehr gelungenen stofflich-philosophischen Abhandlung.
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