Rebel with a cause

Freitag, 03. Juni 2011
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Adriano Goldschmied, François Girbaud und Neil Bell

‚I’m a real rebel with a cause', das Zitat der Jazz-Sängerin Nina Simone, diente als Leitsatz der diesjährigen Pariser Denim by Première Vision, Fachmesse für Denim-Stoffe und Treffpunkt der Branche. Die im Fokus stehende Frage: Wie kann man weiterhin authentische Jeans herstellen, ohne dabei eine katastrophale Ökobilanz zu hinterlassen?

Highlight der zweitägigen Messe war die offen geführte Podiumsdiskussion zum Thema Nachhaltigkeit. Denim-Koryphäe Adriano Goldschmied, der zuletzt mit seinen eigenen Labels AG Adriano Goldschmied und Gold Sign für Furore sorgte, François Girbaud, der 1970 das erfolgreiche und nach wie vor innovative Jeanslabel Marithé + François Girbaud gründete, und Neil Bell, Fabric Developer bei Levi’s, waren einige der Gäste, die ihre Meinungen und Erfahrungen rund um das Thema Nachhaltigkeit austauschten. Hier einige zentrale Statements:

Adriano Goldschmied: ‚In Sachen Umwelt gibt es vielerlei Herausforderungen. Ich möchte insbesondere das Bewusstsein für ein Problem schärfen: den hohen Wasserverbrauch. Das Thema betrifft sowohl den Produktionsprozess vom Rohstoff zur Jeans als auch den Anbau von Baumwolle. Zudem sollten sich die Konsumenten darüber im Klaren sein, dass es relevant ist, wie oft sie ihre Jeans zuhause waschen. Auch müssen wir ihnen die Möglichkeit bieten, ihre Jeans recyceln zu lassen. Am Ende sind wir als Markenjeans-Anbieter gefordert, das Thema Ecological Footprint umfassend anzugehen. Wir müssen effizientere und möglichweise auch günstigere Wege finden, ein tolles Produkt anzubieten. Was der Kunde von uns in erster Linie verlangt, ist ein tolles Design – und ein qualitativ hochwertiges Produkt, das seinen Verkaufswert rechtfertigt.'

François Girbaud: ‚Was heißt schon Organic Cotton oder Nachhaltigkeit? Es gibt 6 Milliarden Paar Jeans im Jahr und die Produktion basiert auf bewässerten Baumwollfeldern in trockenen Regionen. Wie kann das nachhaltig sein? Die wahre Revolution ist: Wir benötigen im Denim-Produktionsprozess für das Finishing kein Wasser mehr. Das saubere Wasser dieser Erde ist so knapp – der nächste Weltkrieg wird vielleicht durch einen Streit um unsere Wasser-Ressourcen ausgelöst. 10 Prozent aller jährlich produzierten Jeans werden schon heute beim Finishing nicht mehr gewaschen. Durch neue Technologien wie Ozon und Laser.“

Neil Bell: ‚Es gibt derzeit keine Alternative zu Baumwolle – wir können höchstens mit Materialmixen arbeiten. Das tun wir auch – im Rahmen der ‚Better Cotton Initiative‘, der sich Levi’s angeschlossen hat. Die Initiative setzt sich für weniger Wasser- und Energieverbrauch sowie für faire Arbeitsbedingungen ein. Eine der wichtigsten Herausforderungen ist, die Nachvollziehbarkeit der Erfüllung aller Kriterien entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu gewährleisten.'

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Tags: Denim by Premiere Vision, Nachhaltigkeit
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