J’N’C Interview mit Alexander Hass / Lee

Monday, 13 January 2014
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Lee

Lee Country Manager Alexander Hass 

Viele nennen sich so, doch nur wenige haben diesen Titel auch tatsächlich verdient: Heritage-Label. Eine von den Marken, die sich damit rühmen darf, ist das amerikanische Traditions-Denimbrand Lee. Dieses Jahr feiert das Unternehmen sein 125-jähriges Jubiläum. J‘N‘C sprach aus diesem Anlass mit Lee Country Manager für die D-A-CH-Region Alexander Hass über Vertrauen, Ikonen und Allover-Denim.

 

Herr Hass, zunächst einmal Gratulation zum 125-jährigen Jubiläum.

 

Danke! Wir feiern.

 

Aus gutem Grund. Wie kann man sich die Feierlichkeiten zum beeindruckenden Jubiläum vorstellen?

 

Wir feiern vor allem mit unseren Kunden und wir feiern, dass es Denim so gut geht. Denn nach wie vor sind Denim-Jacken, -Shirts und -Hosen ein relevantes Thema. Es gibt wenige Marken in der Mode, die 125 Jahre feiern können und bereits die nächsten 125 Jahre auf sich zukommen sehen. Uns geht‘s einfach sehr gut und wir freuen uns schon auf die nächsten Dekaden.

 

Woraus besteht denn die erfolgreiche DNA von Lee?

 

Aus unserer Denim-Kompetenz und unserem Denim-Fokus sowie aus den 125 Jahren Brandgeschichte. Wir müssen uns designtechnisch nicht immer wieder neu erfinden, sondern greifen auf unsere Historie als ,modern workwear‘ zurück. Ob es nun die ,Loco-Jacket‘ ist - die Jacke der Lokomotiv-Führer -  die Entwicklung der ersten Zip fly-Denim oder Marilyn Monroe, die erstmalig 1961 eine Jeansjacke trug und somit das kommerzielle Damen-Denim-Business einläutete. Und es ist nichts, das wir erfunden haben, sondern es ist einfach passiert. 

 

Denim erfährt trotz seiner stetigen Stabilität  auf dem Markt aktuell wieder einen Aufschwung. Welchen Spielraum bietet Denim überhaupt noch für Innovationen und Veränderungen?

 

Innovation ist im Bereich Denim immer das, was zählt. So haben wir zum Beispiel bei den Damen Erfolg durch Stretch-Deluxe, den wir vor drei Saisons eingeführt haben. Er ist dehnbarer und funktioneller. Wir konnten dennoch den Elasthan-Anteil bei zwei Prozent halten. Das bedeutet natürlich auch, dass 98 Prozent Baumwolle verarbeitet wurden - die Voraussetzung für authentische Waschungen. Ein weiteres Beispiel ist unsere 101-Kollektion, die authentischen Raw Denims anbietet, aber als Selvedge verarbeitet. Dadurch sind sie weniger ,bockig‘, verlieren aber nicht den Charakter einer Raw-Jeans. Kurzum: Es ist die Innovation mit den Fabrics. Die Art und Weise wie man webt und wäscht.

 

Und welchen Spielraum fordern im Gegenzug die Kunden?

 

Ich glaube, das, was die Kunden fordern, ist ein Denim-Programm mit Basics für 365 Tage. Sie fordern aber auch das Spiel mit der modischen Anlehnung, um es attraktiv zu halten. Nehmen wir das Jeanshemd – es ist modisch gesehen nicht viel anders unterwegs, als es vor 100 Jahren war, aber wir bringen es zurück als ,Icon‘, weil es sich eben so lange bewährt. Jeansjacke, Latzhose, Overall - alles nichts neues, aber alles, was im Denim ein Comeback haben kann. Die Kunden fordern Kontinuität und Verlässlichkeit, aber auch den nötigen Spielraum für modische Variationen. Der Fokus muss aber ganz klar Denim bleiben.

 

Was ist denn der derzeit größte Trend im Denim-Bereich?

 

Meiner Meinung nach ist es die Variation mit Fabrics im Oberteil-Bereich und dass man mit seinem Look so viel spielen kann wie nie zuvor. Man kann diese Entwicklung sehr gut im Allover-Denim-Look beobachten. Double-Denim oder Triple-Denim war damals nur Jeans-Fetischisten vorbehalten, aktuell entwickelt sich genau das zu einem großen Trend.

 

Wodurch überzeugt Ihre neue Kollektion? 

 

Unser Fokus liegt auf unseren Icons und das Spiel mit Shirts und Jackets. Für den Sommer haben wir die Latzhose und für den Winter den Overall. Es spielt sich auch viel mit Black-Denims und Grey-Denims ab. Bei den Denims haben wir Vintage-Waschungen oder auch Prints und Muster für die Damen-Denims. In unserer Fall/Winter 2014/15 Saison bieten wir den Damen auch erstmalig Selvedge-Denims mit Stretch an.

 

Sie erwähnten vorhin Marilyn Monroe. Sie und James Dean verhalfen der Lee-Jeans zum Ikonen-Status. Was machte die Faszination Denim vor so vielen Jahren aus und wie definiert sie sich heute?

 

Ich glaube, damals wie heute, ist eine Jeans ein verlässlicher Partner im Alltag. Früher war sie ausschließlich Arbeitskleidung und dank ihrer Robustheit, Stabilität und leichten Pflege-Eigenschaften sehr praktisch. Den rebellischen Touch verliehen ihr erst James Dean und Marilyn Monroe, indem sie diese eigentlich Arbeitskleidung als Mode-Statement trugen. Die heutige Faszination findet sich in dieser 365-Tage-Zuverlässigkeit wieder. Quasi der moderne Workwear-Look.

 

Und was plant Lee für die nächsten 120 Jahre?

 

In naher Zukunft, sprich im November dieses Jahres, steht der eigentliche Geburtstag von Henry David Lee an. Zu diesem Anlass lancieren wir Kooperationen mit Designern und Celebs. Auf längere Sicht wollen wir der kompetente Denim-Partner in allen Denim-Fragen sein. Bedeutet für uns bei Lee, das Vertrauen weiterhin zu bewahren und stetig nach Innovationen zu forschen, um die Modernität des Denims am Leben zu erhalten. 

 

Vielen Dank für das Gespräch.

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Tags: alexander hass, lee, denim, interview
Interviews
POSTED by Cheryll Mühlen at 15:56
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