J'N'C Interview mit Claudia Bothe, Head of Design Liebeskind Berlin

Tuesday, 14 July 2015
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liebeskind berlin

Claudia Bothe, Head of Design Liebeskind Berlin

Liebeskind Berlin ist die Vorzeige Marke Deutschlands. Seit Anfang des Jahres ist Claudia Bothe Head of Design und somit Teil des neuen Teams. Wir trafen die sympathische Designerin vergangene Woche auf dem Liebeskind Berlin Messestand auf der Premium und stellten fest: Ihr Herz schlägt für die deutsche Hauptstadt

Claudia, wie geht es dir?
Super! Ich bin etwas aufgeregt, aber gleichzeitig sehr happy darüber, jetzt alles im Gesamtbild zu sehen. Das hier ist ein Riesenerlebnis für mich.

Bist du zum ersten Mal auf der Premium?
Ja, ich war zwar im Januar schon mal hier und habe mir die Messe angeschaut, aber im Grunde genommen, kannte ich die Premium vorher gar nicht, da ich vor Liebeskind Berlin in Paris und London gelebt habe.

Gibt es sehr viele Unterschiede zwischen Berlin, London und Paris?
Es gibt viele Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten. Ich bin manchmal doch sehr überrascht, wie ähnlich diese Städte sein können. Aktuell ist es eine sehr spannende Zeit für mich, da ich fast acht Jahre im Ausland gearbeitet habe.

Für wen hast du dort gearbeitet?
Ich war zuerst in London bei Hussein Chalayan und danach bei Isabel Marant. Dort habe ich die Linie Étoile geführt. Liebeskind ist für mich also eine Art Homecoming.

Und wie sehen deine Pläne für das ‚Homecoming‘ aus?
Ich würde Liebeskind Berlin gerne als Lifestyle-Marke mit einer starken DOB Kollektion weiter ausbauen. Das ist ein sehr spannender Prozess.

Wie gehst du da vor?
Liebeskind ist bekannt für seine Taschen, seine Qualität, die gute Lederverarbeitung und die hochwertigen Materialien, aber auch für das gewisse Berliner Lebensgefühl und dessen Lässigkeit. Genau das, also die Essenz der Marke genau zu definieren und in eine DOB-, eine Schuh- oder Accessoirekollektion zu übertragen, ist die Herausforderung. Ich möchte das Lebensgefühl Liebeskind Berlin, das Gefühl der Lässigkeit weiterführen und mit einer Lifestylebrand, bestehend aus vielen verschiedenen Produkten, zu einem Gesamtlook verschmelzen.

Liebeskind Berlin

Hattest du denn auch Schwierigkeiten, dich mit deinen Vorstellungen und deiner Handschrift bei Liebeskind einzufinden?
Da die Gründer zum Ende des vergangenen Jahres das Unternehmen verlassen haben, kamen sehr viele neue Leute hinzu. Es war sehr aufregend zu sehen, wie jeder seinen ganz eigenen Blick auf die Marke Liebeskind Berlin hat, aber ich finde es dann wiederum auch faszinierend, dass die Marken-Essenz für jeden von uns sehr klar ist.

Was erwartet uns denn in der neuen SS16 Kollektion?
Wir haben es geschafft, die Brücke von der Tasche zur DOB Kollektion zu schlagen. Wir haben zum Beispiel eine Taschen-Serie mit geflochtenem Leder. Das gleiche Detail haben wir auch in der DOB eingesetzt, z.B. bei einer Bikerjacke am Gürtel, an den Schultern einer Fitted Lederjacke oder an der Seite eines Rocks. Dieser Gedanke zieht sich durch die gesamte Kollektion - ob nun mit dem geflochtenem Leder oder mit einem Print. Neben solchen Details war es für mich aber auch wichtig, dass die Taschen, für die Liebeskind so bekannt ist, sich sowohl für den Alltag, als auch für den Abend eignen. Diesen Ansatz haben wir wie gesagt auch in die DOB übertragen: Ein lässiger Look, der für das Büro oder die Party taugt.

Mühelos sozusagen
Ja, sehr nonchalant.

Liebeskind Berlin

Aber Ihr geht für die DOB Kollektion grundsätzlich von der Tasche aus, richtig?
Ja, die Tasche ist für uns die Wirbelsäule. Das Core-Element und von da aus bauen wir alles andere drum herum. Liebeskind ist ja eine sehr emotionale Marke - auch vom Namen her. Und so viele Frauen lieben und verfolgen die Brand seit sie 2003 gegründet wurde. Diese Emotionalität und diesen Rückhalt, den wir bekommen, war uns wichtig weiterzuführen.

Gibt es denn etwas, dass du persönlich in der Womenswear vermisst?
Für mich persönlich war es eher spannend von London und Paris auf dem deutschen Markt zurückzukehren. Ich erkenne sehr viel von mir wieder.

Inwiefern?
Wenn ich sage: Die italienische Donna, dann hast du direkt ein Bild vor Augen. Dasselbe gilt für der New Yorker Metropolitan, den Pariser Bohemian und den Coolen Skandinavier: Der Look ist definiert. Und jetzt Berlin. Alle Augen richten sich auf Berlin. Die Welt verfolgt was in Berlin gerade geschieht. Hier herrscht eine vibrierende Stimmung und genau das möchte ich jetzt herausfiltern und in die Welt hinaustragen. Es gibt ein sehr schönes Zitat vom deutschen Schriftsteller Jean Paul: Berlin is rather a part of the world than a city. Das hat mich zum SS16 Kollektionsthema Elsewhere inspiriert. Eine Lässigkeit und Coolness, die ich hier in Berlin und in unserer Kundin sehe.

Liebeskind Berlin

Welche Schlagwörter fallen dir denn ein, wenn du an die Berlinerin denkst?
Authentisch, lässig, natürlich, detailverliebt, aber auf eine subtile Art und Weise, zugänglich, offen und mit modischem Anspruch - ohne dabei blind Trends zu verfolgen.

Also deiner Meinung nach, muss sich Berlin als Modestadt nicht verstecken.
Nein, auf keinen Fall! Ich glaube, es gibt derzeit nur sehr wenige Plätze auf der Welt, die so spannend und brodelnd sind, wie Berlin. Man spürt es hier überall. An Berlin gefällt mir so sehr, dass diese Stadt noch so frei ist. Sie gibt den Leuten den Raum so zu sein, wie sie sein wollen - auch, wenn Minirock und Heels hier deutlich kritischer beäugt werden. Aber Berlin hat sehr viel Potenzial und jeder kommt hierhin.

Vielen Dank für das Gespräch.

Liebeskind Berlin

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Tags: liebeskind berlin, claudia bothe, premium berlin
Interviews
POSTED by Cheryll Mühlen at 15:52
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