Die I.L.M Summer Styles in Offenbach ging gestern zu Ende. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer der Messe Offenbach, Arnd Hinrich Kappe, über die Bemühungen um mehr Internationalität, den Wandel der Besucherstruktur und die Grundstimmung der Händler für die Sommersaison 2016.
Herr Kappe, wie lief es auf der I.L.M Summer Styles 2015?
Wir hatten in den letzten drei Tagen 5.900 Besucher. Mit 5.800 hatten wir gerechnet, dementsprechend sind wir positiv überrascht. Unsere Ziele wurden erreicht und der Anteil an ausländischen Besuchern ist von 23 Prozent auf 25 Prozent gestiegen. Damit haben wir eine kontinuierlich steigende Internationalität auf der I.L.M.
Wo kamen die internationalen Besucher her?
Von überall eigentlich. Aus China, Malaysia, Macau, Japan, aber auch viele Franzosen und Skandinavier waren da. Wir sind sehr aktiv im Ausland. Ich versuche ganz bewusst, mit der I.L.M im Ausland Präsenz zu zeigen. Wir waren in Shanghai auf der Chic mit einem Stand vertreten und bewerben dort die Messe Offenbach. Der Ort sagt den meisten zuerst nichts, aber die günstige Anbindung an den Frankfurter Flughafen und die Imagevideos von der I.L.M. überzeugen dann, die internationale Lederwarenmesse in Offenbach besuchen oder bei uns auszustellen. Verstärkt dazu gekommen sind Besucher aus Dubai, Bahrain und Saudi Arabien, und auch Russland und die Ukraine waren wieder vertreten.
Was war das allgemeine Feedback der Aussteller?
Die Aussteller sagen mir: „Die I.L.M ist eine Bank. Ich war schon am Verzweifeln, aber jetzt habe ich meine Geschäfte gemacht“. Das freut mich, denn Messen kosten eine Menge Geld, deshalb brauchen die Aussteller eine solche verlässliche ‚Bank’, bei der sie darauf vertrauen können, dass sich die internationale Branche dort trifft und diese auch bereit ist, zu ordern. Dass wir so viel positives Feedback zurück bekommen, das macht mich natürlich auch ein bisschen stolz.
Arnd Hinrich Kappe, Geschäftsführer der Messe Offenbach
Wie setzen Sie sich von anderen Messen ab?
Wir wollen kein ‚Chichi’, wir sind eine Arbeitsmesse. Unsere Strategie ist es nicht, keine Trend- oder Auftaktmesse zu sein, wir sind ganz klar auf die Order ausgelegt. Damit ergänzen wir uns aber hervorragend mit den Messen, die zu einem früheren Zeitpunkt die Trends präsentieren.
Wie entwickelt sich der Lederwareneinzelhandel aktuell?
Unsere Besucherstruktur wandelt sich. Der Lederwareneinzelhandel ist leider im Rückgang - national wie auch in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden. Dieser Rückgang wird aber bei uns kompensiert durch neu hinzukommende Textil- und Schuhhändler. So erweitern wir unsere Kernkompetenz – Taschen werden zunehmend zusammen mit Outfits und Schuhen verkauft.
Mit welcher Grundstimmung gehen die Aussteller in die Frühjahr/Sommersaison 2016?
Zuerst etwas zurückhaltend, deshalb waren auch einige sehr positiv überrascht, dass sie dann sehr erfolgreich Ordern schreiben konnten. Die letzte Saison war schwierig, aber der Handel geht doch hoffnungsvoll in die nächste Sommersaison.
Welcher Teil des Rahmenprogramms war Ihr Favorit?
Der Workshop ‚Schaufenstergestaltung – Vier Jahreszeiten’ zu den Themen Visual Merchandising und verkaufsfördernde Maßnahmen war ein sehr interessanter und neuer Programmpunkt und ein Service unsererseits, der auch in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. Auch die Modenschauen kamen sehr gut an, aber in erster Linie konzentrieren wir uns weiterhin aufs Ordergeschäft.
Welche modischen Trends sind Ihnen besonders aufgefallen?
Oh, da bin ich nicht unbedingt der Experte (lacht.) Aber doch, Fransen waren dominant, in extrem leuchtenden, auffälligen Farben, nicht mehr in dem bisherigen Vintage-Look sondern in einer neuen, modernen Auflage. Ich denke, das wird beim Konsumenten gut ankommen.
Vielen Dank für das Gespräch!
