Anton Janssens, CEO Komono: „Ich habe einen stetigen Drang zur Perfektion“

Tuesday, 31 May 2016
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 anton janssens komono
Dynamisches Duo: Raf Maes (links) und Anton Janssens (rechts) gründeten gemeinsam das belgische Accessoires-Label Komono

‚Ceci n'est pas une pipe‘ ist die wohl berühmteste Beschreibung eines Kunstwerks, das mit Sicherheit ein Großteil der Leser schon irgendwo mal gesehen hat. Wenn nicht, dann unbedingt googeln und anschließend weiterlesen. Denn die auf diesem Bild dargestellte Pfeife steht sinnbildlich für den poetischen und zugleich humorvollen Denkansatz des belgischen Surrealismus-Künstlers René Magritte. Die Marke Komono hat sich für seine aktuelle Curated Collection dieser außergewöhnlichen Kreativität angenommen und zusammen mit Estate of René Magritte eine sechsteilige, surrealistische Uhrenkollektion herausgebracht, die vergangene Woche im René Magritte Museum in Brüssel vorgestellt wurde. J’N’C traf vor dem Event Komono-Gründer Anton Johansson zum Interview und sprach mit ihm über Surrealismus, Hypes und neue Projekte.

Anton, was fasziniert dich am Surrealismus?
Ich glaube, dass der Surrealismus ein Teil der belgischen Kultur ist; er übersteigt nun mal die Realität und denkt außerhalb der Grenzen. Diesem Ansatz folgt auch unser Unternehmen. Wir versuchen, in andere Richtungen zu schauen, immer wieder etwas Neues zu schaffen. Dafür lassen wir uns gerne von Design, Architektur und Kunst inspirieren und diese Kollaboration bringt all diese Elemente zusammen.

Glaubst du, dass Kunst heutzutage an Popularität verloren hat?
Nein, meiner Meinung nach ist Kunst überall zu finden – nur auf unterschiedliche Art und Weise. Sie steckt in den Details und muss nicht zwingend nur in Museen zu finden sein. Für Komono ist Kunst eine der Hauptsäulen, auf die unsere Marke aufbaut. Wir versuchen ihr daher mit der Curated Collection auch etwas zurückzugeben und verwenden unsere Produkte als weiße Leinwand. Das ist in meinen Augen eine andere Form des künstlerischen Ausdrucks. Und: Sie ist wichtiger denn je. Gerade, wenn man sieht, was in der Welt gerade passiert.

War Kunst denn schon immer ein persönliches Thema für dich?
Sie war schon immer ein Teil von mir, allerdings war ich mir dessen nie wirklich bewusst. Als professioneller Snowboarder komme ich aus einem sehr sportlichen Background, aber schon da habe ich immer versucht, nicht auf den schnellsten, sondern auf den kreativsten Weg die Piste runterzufahren. Während meines Ingenieurstudiums habe ich mich außerdem schon immer sehr für Fotografie interessiert. Die Kunst war demnach unterbewusst schon immer ein Thema für mich, es hat nur eine Weile gedauert, bis ich das verstanden habe.

Und hier sitzen wir nun, in einem Museum.
Ja, genau! (lacht)

komono
Was war bei dieser Kollektion die größte Herausforderung?

Ein so großes Gesamtwerk wie das von Magritte auf ein Produkt und in diesem Fall auf eine Uhr zu übertragen, ist nicht leicht. Es geht nämlich nicht nur bloß darum, dass wir ein Kunstwerk auf eine Uhr projizieren. Wir haben zum Beispiel die Spiegelelemente seiner Bilder aufgegriffen, die dann wiederum ein wichtiger Teil der Uhr wurden. Wir denken Magrittes Arbeiten immer einen Schritt weiter, als sie schlichtweg zu kopieren. Letztlich ist die größte Herausforderung die, am Ende ein Produkt zu haben, auf das man stolz ist.

René Magritte gilt in Belgien als Nationalheiligtum. Was macht ihn und seine surrealistischen Arbeiten so besonders?
Seine Werke basieren hauptsächlich auf der Ästhetik von Postern, schließlich hat er mit Werbeanzeigen angefangen. Irgendwann begann er mit diesen Elementen zu spielen und fügte neue hinzu, um etwas, für damalige Verhältnisse, gänzlich Neues zu schaffen. Magritte war in dem Sinne aber kein klassischer Maler, doch sein grafisches Talent und sein Intellekt machten ihn sehr einzigartig.

Hast du denn ein Lieblings-Kunstwerk von René Magritte?
Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, eins auszuwählen, aber La Clef de Songes wäre eins davon. Wir haben es auch für unsere Uhren verwendet. Aber eigentlich zeigen die sechs Modelle der Kollektion, welche Werke letztlich unsere Favoriten waren. Im Großen und Ganzen ist es seine Verspieltheit, die ich faszinierend finde, da ich selbst auch ein eher verspielter Typ bin. Magritte verstand es mit dem ersten Eindruck der Menschen zu experimentieren.

Wenn du an die Anfänge Komonos zurückdenkst. Worauf bist du am meisten stolz?
So weit schaue ich gar nicht zurück. Aber es gibt viele Brands, die auftauchen und wieder verschwinden. In einer Welt voll von Hypes und Trends ist es sehr selten geworden, als Marke auch noch nach sechs Jahren weiter zu wachsen. Sich über diverse Hypes hinweg immer wieder adaptieren zu können, ohne diese eine Idee hinter der Marke zu verlieren, darauf sind wir bei Komono sehr stolz sowie auf unsere Künstler-Kollaborationen. Es geht nicht immer nur um den kommerziellen Aspekt, sondern wir wollen etwas erleben und zurückgeben - vor allen den Leuten, mit denen wir zusammenarbeiten.

Gibt es denn etwas, was du bisher noch nicht erreicht hast?
Ich habe einen stetigen Drang zur Perfektion. Daher werden wir nie zu 100 Prozent die Vision in meinem Kopf umsetzen können, aber es gibt noch so viele Dinge, die es zu erreichen gibt.

Und auf was können wir uns von Komono in naher Zukunft freuen?
Diesen Herbst launchen wir unsere neue Brillen-Linie. Es wird aber auch neue Uhrenmodelle geben und natürlich arbeiten wir auch schon am nächsten Curated-Projekt. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf all die neuen spannenden Dinge!

Vielen Dank, Anton.

komono

Kunst am Handgelenk

komono x rené magritte

Weitere Informationen unter www.komono.com

 

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Tags: komono, anton janssens, rené magritte, kunst, collab, interview
Interviews
POSTED by Cheryll Mühlen at 15:50
Last Updated on y-m-d  

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