Severin Steiner, Showroom Eins Zwei Zwei Eins: „Was Trend in Deutschland ist, ist nicht automatisch Trend in der Schweiz“

Tuesday, 16 May 2017
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„Showroom Eins Zwei Zwei Eins steht für Damen- und Herrenmode im Premiumsegment“, heißt es simpel, aber auf den Punkt gebracht auf der Homepage der Schweizer Modeagentur. Doch Severin Steiner, ehemals Room with a View, und Nils Weissenfluh haben in Zürich nicht nur ein attraktives, modisches Multibrand-Biotop zwischen Mainstream und Nachhaltigkeit geschaffen, sondern sie bieten ihren Showroom auch als Event-Fläche an. Wir sprachen mit Severin Steiner über den Markt, den Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz und warum Newcomer oft nur kurzlebig sind…

Severin, wo genau liegt euer Showroom?
Der Showroom liegt im aufkommenden Trendquartier Zürich Binz, am Fuße des Uetlibergs. Die Lage hier ist optimal, da sich einige große Agenturen in diesem Gebiet befinden.

Und wie groß ist euer Showroom?
Die loftartige Ausstellungsfläche umfasst 310 Quadratmeter. Außerdem haben wir eine große Terrasse, die direkt an die Gleise der Uetlibergbahn gebaut ist, die für ein urbanes Flair mit Großstadt-Charakter sorgt.

Wie kamst du eigentlich auf den außergewöhnlichen Showroom-Namen?
Eins Zwei Zwei Eins stellt den meist gebrauchten Größen-Schlüssel in der Schweiz dar. Bei den Damen fängt man mit einer XS an, darauf folgen je zwei Small und Medium Größen und zu guter Letzt wird mit eine Large abgerundet. Bei den Herren macht die Größe Small den Beginn und endet mit der XL. Leider sind unsere Quantitäten im Vergleich zu unserem Nachbarn Deutschland zurückhaltender. In der momentanen Branchensituation kann ich mich jedoch glücklich schätzen, wenn 1221 geschrieben wird (lacht).

Kommen wir zu eurem Portfolio. Welche Marken betreust du?
Ich fokussiere mich auf den Premium Bereich. Das sind die Premium Jeans von 7 for all Mankind, das nachhaltige Kopenhagener Label Knowledge Cotton Apparel, Ecoalf, die nur recyceltes Material verwenden, die klassische italienische Brand Aglini, Blauer mit Schwerpunkt auf Jacken, die italienischen Luxussneaker von D.AT.E, die Schweizer Schuhbrand Inuikii, Wood’d, das junge Jeanslabel Articles of Society, Dilly Socks, die Glamour-Sandalen-Marken Mystique aus Bali, den Fabric-Experten Nehmen, Q1 und Ravn.

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Severin Steiner

Worauf legst du denn bei Marken besonderen Wert? Bzw. was braucht eine Marke, um bei dir aufgenommen zu werden?
Bevor ich eine Marke in mein Portfolio aufnehme, analysiere ich ihr gesamtes Potenzial auf dem Schweizer Markt. Erst nach der Analyse zeigt sich, ob die Brand es ins Portfolio schafft oder nicht. Eine präzise Selektion ist besonders wichtig, nicht nur in Zeiten wie diesen.

Was bedeutet „in Zeiten wie diesen“ für dich? Wie würdest du die aktuelle Marktsituation beschreiben?
Wechselhaft. Die Marktsituation im Premium Bereich ist eher schwierig. Schweizer Franken, Globalisierung, Online Handel, Frequenz. Was Trend in Deutschland ist, ist nicht automatisch Trend in der Schweiz. Teilweise wird der Hype erst später in der Schweiz erreicht, wenn überhaupt. (schmunzelt)

Worin liegt – modisch gesehen - der größte Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz?
Der deutschsprachige Raum der Schweiz kann mit Deutschland modisch gleichgesetzt werden. Den Unterschied machen die französische und italienische Schweiz, welche nach Frankreich und Italien blicken. Allgemein lässt sich aber sagen, dass der Faktor Zeit ins Gewicht fällt. Die zurückhaltende Schweiz braucht länger, um Trends zu adaptieren.

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Hast du einen persönlichen Geheimtipp in Sachen Newcomer Brands?

Dank Social Media sind die Trends kurzlebiger, die Brands werden heute gehypt und morgen im Zeitungspapier von Gestern eingewickelt. Soll heißen, dass Newcomers oft auch nur eine kurze Lebensdauer haben. Jene Brands die überleben wollen, müssen nicht nur auf Social Media präsent sein, sondern auch auf renommierten Modemessen.
Ich persönlich finde meine neuen Brands jeweils zwischen Branchenkenntnis, Intuition und Wahnsinn.

Was bietest du noch an?
Für mich ist die komplette Dienstleistung zentral. Dazu gehört, dem Kunden neben Kleidung auch Accessoires und Schuhe anbieten zu können. Außerdem vermieten wir unseren Showroom auch als interaktiven Raum für ‚urbane Spinner‘ und feierlaunige Kreativköpfe. Die Vermietung lässt uns Synergien sinnvoll nutzen.

Vielen Dank, Severin!

SHOWROOM EINS ZWEI ZWEI EINS
Eichstrasse 27
8045 Zürich

www.einszweizweieins.ch

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Tags: severin steiner, 1221, showroom
Interviews
POSTED by Cheryll Mühlen at 14:32
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