Gestern zählte die iPhone Health App rund 16.000 Schritte. Heute, am zweiten Tag unseres Messe-Marathons, sind es nur noch knapp die Hälfte gewesen, doch die Eindrücke standen denen von gestern im Nichts nach. Schließlich beherbergt die Premium Exhibition mit rund 1800 Kollektionen auf 33.000 Quadratkilometern ein vielseitiges Portfolio, das entdeckt werden möchte.
Das Stimmungsbarometer hat sich auch am Mittwoch dem Berliner Sommerwetter angepasst und für viel gute Laune gesorgt - gleichermaßen unter den Ausstellern und den Besuchern.
Blumige und teils plakativ eingesetzte Prints, süße Tiermotive aus dem Dschungel und satte Farben haben daher perfekt zum heutigen Tag gepasst. iQ+ Berlin verzaubert die Welt gerade mit seinen catchy Bomberjacken. Stine Goya zeigt, dass mädchenhafte Kleider, witzige Motive und jede Menge Rosa auch erwachsen, ja sogar sexy aussehen können. Bei Wood Wood konnten wir uns ebenfalls für die ‚Prinzessinnen-Farbe‘ begeistern. Überraschend märchenhaft wurde es dann bei Tigha: Dort haben wir doch tatsächlich ein zuckersüßes Einhorn auf dem Rücken einer Jeansjacke entdeckt. Die wohl etwas andere Prinzessin, nämlich die der Amazonen, gibt es zur Frühjahr/Sommer 2017 Saison dann bei Paul & Joe Sister zu sehen. Wonder Woman herself wird von T-Shirt über Kleider und Shorts bis hin zu verschiedenen Taschen die einzelnen Kollektionsteile mit ihrer Frauenpower zieren. Wie Powerdressing à la 2016 auf die smarte Art funktioniert, beweist das skandinavische Label J.Lindeberg. Smoking-Elemente werden heruntergebrochen und alltagstauglich gemacht.
In Halle 8 haben wir dann auf eine waschechte Gang getroffen. Nun gut, sie ist fiktiv, aber gäbe es sie, sie sähe cool aus. Drykorn Head of Design Fred Götz hat eine Menswear Kollektion entworfen, die die ‚Birds of Prey’ - so hieße die Gang - auf jeden Fall fashionable machen würde. Warten wir mal ab, ob es demnächst zur realen Gründung kommt. Die rebellischen Looks für Herren aus dem Düsseldorfer Hause Tigha wären jedenfalls das passende Banden-Rivalitäts-Pendant. Großzügig eingesetzte Nieten sowie zahlreiche Patches reihen sich nebst grüne Parkas mit Graffiti-Botschaft auf dem Rücken.
Auffällig sind jedenfalls die ersten starken Trends wie tropische Motive - ob Früchte, Pflanzen oder Tiere - sowie die Liebe für pastelliges Mint und abstrahierte Camouflage-Muster, die sich weniger zur Tarnung, sondern vielmehr als Statement-Styles eignen. Auch der Trend in Richtung Label- und Logo-Präsentation setzt sich gleichermaßen durch. Verlegenheit und subtiles Branding sind spätestens im nächsten Sommer passé. Doch der modische Dauerbrenner ist und bleibt die Bomberjacke. Vielseitig kombinierbar und sich immer wieder neu erfindend, bleibt sie ein Must-buy für die nächste Saison.
Die Hälfte ist also schon wieder rum und die Branche lässt den Abend mit zahlreichen Events und Parties ausklingen. Das haben wir uns nämlich alle verdient.
Wie immer gibt es ausführliche Eindrücke unseres Tages auf Instagram zu sehen.