Das International Cotton Advisary Committee (ICAC) hat seine Prognose für den Baumwollverbrauch 2015/16 herausgegeben. Demnach soll der weltweite Baumwollverbrauch um zwei Prozent auf 25 Millionen Tonnen anwachsen - ein Wert, der unter Vorkrisenniveau bleibt.
Der chinesische Baumwollkonsum soll nach neuesten Schätzungen ca. 7,7 Millionen Tonnen erreichen und liegt damit ebenfalls deutlich unter der Spitze von zehn Millionen Tonnen, die in den 2000er Jahren, vor der globalen ökonomischen Rezession erreicht wurde.
Hohe Baumwollpreise in China und zugleich niedrige Polyesterpreise lassen den chinesischen Spinnereisektor an Wettbewerbsfähigkeit verlieren und Spinnereiaufträge in Niedriglohnländer in Asien abwandern.
China bleibt zwar der weltgrößte Verbraucher von Baumwolle, doch seit die chinesische Regierung verkündete, nicht länger auf Vorrat zu kaufen, fielen die Preise von 144 Cent pro Pfund auf 95 Cent im August 2015, wodurch die Lücke zu internationalen Preisen sich langsam schließt. Diese Entwicklung, zusammen mit der Unruhe an Chinas Börse, setzt dem Webereisektor in China zu.
Neben China sind Pakistan und Indien die größten Verbraucher von Baumwolle wo ein Anstieg um drei Prozent erwartet wird. Gemeinsam bringen es die drei Länder auf 64% des weltweiten Baumwollkonsums.
Die weltweite Anbaufläche von Baumwolle soll wegen gesunkener Preise um sieben Prozent schrumpfen, auf weniger als 31 Millionen Hektar. Der weltweite Ertrag nimmt um zehn Prozent ab, auf 23,7 MIllionen Tonnen.
Die Importe von Baumwolle sollen bei 7,6 MIllionen Tonnen stabil bleiben, die Importe in China um zwölf Prozent auf 1,6 Millionen Tonnen abnehmen. Exporte aus den USA nehmen, hauptsächlich wegen niedrigerer Produktion, um neun Prozent ab. Die Vereinigten Staaten bleiben aber dennoch der weltgrößte Exporteur von Baumwolle.
