Aus J'N'C 1-2018 THE FUTURE OF FASHION RETAIL
Nicolay Merkt, verantwortlich für die digitale Shoppingwelt des deutschen Retailers Peek & Cloppenburg Düsseldorf, glaubt fest ein Omnichannel-Universum, das alle Kunden glücklich macht.
Die Frage, ob das digitale Shopping bald den Umsatz physischer Shops überflügeln wird, wird in den Medien derzeit immer wieder diskutiert und auch mit Zahlen unterfüttert. Dennoch sind die jeweiligen Experten uneins oder haben eine eigene Agenda. Was ist Ihre Meinung zum Thema?
Dass beim Online-Shopping in den nächsten Jahren ein höherer Umsatz erzielt wird als im stationären Handel, sehe ich nicht. Insbesondere im Bereich Lebensmitteleinzelhandel sowie im Kontext Fashion Retail wird stets ein erhebliches Kundenbedürfnis an kurzfristiger Bedarfsdeckung und an Inspirational Shopping bestehen. An diesen Rahmenbedingungen werden auch Logistikinnovationen wie „Same Day Delivery“ - vor allem mangels einer nationalen Verfügbarkeit dieser Dienste - nichts ändern können. Zudem stellt „Einkaufen“ einen wichtigen Teil unserer Kultur und für viele Menschen einen erheblichen Teil ihrer Freizeitgestaltung dar. Dies kann ein nur begrenzt gemeinschaftlich erlebbares und wenig kommunikatives Online-Shopping kaum ersetzen.
Stichwort „availability“: Wie wichtig wird es in Zukunft für Hersteller, Labels und Retailer sein, mit ihren Produkten auf allen digitalen Kanälen vertreten zu sein? Welche Plattformen halten Sie für besonders unverzichtbar?
Der Kunde selbst entscheidet in seiner Customer Journey über den relevanten Vertriebskanal. Als einer der führenden Omnichannel-Modehändler in Deutschland versuchen wir, den Kunden so viele Zugänge zu unserer Ware zu bieten wie möglich. Bei uns können die Kunden sowohl stationär in unseren Verkaufshäusern als auch online unter peek-cloppenburg.de sowie mittels unserer Bestellhotline per Telefon einkaufen.
Dabei verstehen wir uns sowohl online als auch offline selber als Plattform, die vor allem im digitalen Vertriebskanal über 300 Marken Raum zur Präsentation und eine etablierte Verkaufsfläche gibt.