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Mode ist nicht nur eine Kunst, die sich an die Menschen anpassen muss, auch die Zeit ist ihr Maßstab. So kommentiert sie gelegentlich die aktuellen Entwicklungen, fängt den Zeitgeist ein und wird dadurch auch ab und an einmal politisch. So geschehen bei Mirian Ponsa, die mit ihrer Kollektion „Exile" nicht nur auf die spanischen Flüchtlinge 1939, sondern implizit auch auf jene an den heutigen Grenzen der EU anspielt.

In unserer neuen Kategorie 'Web Only Shoots' haben wir zwei gleich Schmankerl zu präsentieren: In „Highway“ inszenierten Marie Schmidt und Desny Sabantham eine glamourös-urbane Modestrecke unter einer Autobahnbrücke. In „North by Northwest“ zeigen Jana Clevé und Adelaida Cue Baer, wie schön man seine Kleider am Strand von St.Peter Ording ausführen kann.

Das Designduo Isometric setzte sich im 080 Award, mit vollem Namen 'Generalitat of Catalonia 080 Barcelona Fashion National Award for Emergent Design', gegen die Mitbewerber Edgar Carrascal, Pablo Erroz, Pagè und Rita Row durch. Die 40er Jahre inspirierte Kollektion überzeugte die Jury, der als Präsidentin J'N'C Chefredakteurin Ilona Marx vorstand. 

Designer Manuel Bolaño ließ sich von osteuropäischen Mütterchen inspirieren, die er „Divas of the East" nennt. Wovon die in die Jahre gekommenen heimlichen Stilikonen unter ihren floral gemusterten Kopftüchern träumen, das imaginiert der Spanier in seiner Herbst/Winter Kollektion 2015/16 mit dem Titel „Gimp Pigeon" auf anschauliche Weise. 

Nach den Kollektionen der vergangenen Kollektionen, „Dualism" und „Eclectic", ist Georgina Vendrell nun mit „Darklight" für Winter 2015/16 erneut auf den Laufsteg der 080 Barcelona Fashion zurückgekehrt. Ganz dem Titel entsprechend beschäftigt sie sich in dieser Saison hauptsächlich mit den verschiedenen Nuancen von Schwarz und Weiß, also mit der Abwesenheit sowie der Anwesenheit von Licht. 

Eine Hommage an den modernen Großstadtnomaden brachte das Label Custo Barcelona auf den Laufsteg der 080 Barcelona Fashion. Die von der Kleidung indigener Völker inspirierten Muster und Materialien wurden von modernen Drucken und Accessoires durchbrochen und ergaben so ein urban-romantisches Gesamtbild.

Als kämen sie gerade aus der Backstube: Der katalanische Designer Josep Abril überraschte mit einer monochromatischen Herrenkollektion, deren besonderes Merkmal eine weiße Bestäubung der Kleidungsstücke in einer an Mehlstaub erinnernden Optik war. Wie die Patina auf längst vergessenen Dachbodenfunden, erinnerte diese Stoffbearbeitung an das Vergessen, das alles und jeden irgendwann umfängt. Ein Memento Mori in textiler Form.